Der Autokonzern Volkswagen steht nach dem Skandal um manipulierte Abgaswerte vor einem herben Einschnitt. Dabei sollen zehntausende Jobs abgebaut werden. Was das für die VW-Tochter Porsche bedeutet.

Stuttgart - Nachdem der Autobauer Volkswagen ein massives Sparprogramm und den Abbau von Zehntausenden Jobs angekündigt hat, wächst bei den Mitarbeitern der VW-Tochter Porsche die Sorge, dass dies auch Auswirkungen auf den Stuttgarter Sportwagenbauer haben könnte. „VW reagiert mit dem Sparprogramm nicht nur auf den Abgasskandal, sondern auf alte Probleme“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen. VW hat bereits seit Jahren ein Profitabilitätsproblem. „Die VW-Töchter sind dagegen sehr schlank aufgestellt.“

 

Dudenhöffer sieht Porsche mit seiner Strategie gut für die Zukunft aufgestellt. Er bescheinigt dem Sportwagenbauer ein erhebliches Wachstumspotenzial. Im vergangenen Jahr hat Porsche 225 121 Fahrzeuge abgesetzt, die Zahl der Mitarbeiter liegt bei rund 25 000. Der Autoexperte rechnet damit, dass Porsche beim Absatz noch vor 2030 die Marke von 500 000 knacken kann.

Branche steht vor „schnellem und harten Umbruch“

Die Porsche-Mutter Volkswagen hatte am Freitag angekündigt, im Rahmen des sogenannten Zukunftspakts allein in Deutschland bis 2025 rund 23 000 Stellen streichen. Weltweit sollen bis zu 30 000 Jobs wegfallen. Mit einem grundlegenden Umbau will VW-Markenchef Herbert Diess die ertragsschwache Kernmarke des Konzerns nun für den Wandel in der Autoindustrie wappnen. Die Branche stehe in den kommenden Jahren vor einem „schnellen und harten Umbruch“ und werde sich stärker ändern als jemals zuvor, sagte der Manager bei der Vorstellung der Unternehmensstrategie „Transform 2025+“ am Dienstag in Wolfsburg. Dabei stehe VW auch wegen der Belastungen infolge des Diesel-Skandals vor schwierigen Herausforderungen. Man müsse verlorenes Vertrauen wiedergewinnen.