Die Methodisten aus dem unteren Filstal schließen mit dem Credo die letzte Baulücke auf dem Ebersbacher Kauffmann-Areal. Zugleich wird damit aber auch eine Lücke geschlossen, was die Veranstaltungsräume in der Stadt angeht.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Ebersbach - Viel passender hätte die Tageslosung der Methodisten für den 2. September nicht lauten können: „Das ganze Volk jauchzte laut beim Lobe des Herrn, weil der Grund zum Haus des Herrn gelegt war.“ Genau so steht es in Esra 3, Vers 11 geschrieben. Obwohl der Bibelspruch wohl eher zufällig gewählt war, fand just am Mittwochnachmittag der obligatorische Spatenstich für das neue Bezirkszentrum der Freikirchler in Ebersbach statt.

 

Mit dem Abschluss einer gut zweijährigen Planung steht den Verantwortlichen der wahre Kraftakt nun aber noch bevor. Auf dem Kauffmann-Areal wird bis zum Herbst 2017 ein zweiteiliger Gebäudekomplex namens Credo (auf deutsch: ich glaube) errichtet, in dem einerseits die 270 Mitglieder der evangelisch-methodistischen Kirchengemeinden Uhingen und Ebersbach eine Heimstatt finden, in der aber auch Platz für Versammlungen, Konzerte und ähnliches sein soll. Dass auf der umgestalteten Fläche nur wenige Schritte vom Rathaus entfernt die letzte Baulücke geschlossen wird, ist deshalb nur das eine.

Veranstaltungsraum mit 300 Plätzen

Der große hallenähnliche Saal mit rund 300 Plätzen und zeitgemäßer technischer Ausstattung im nördlichen Segment des zweigeteilten Gebäudekomplexes schließt zudem eine Lücke was die Veranstaltungsräume der Stadt angeht. Die Vorbereitungen für den Bau des Credo hat die Verwaltung aber nicht nur deshalb von Anfang an konstruktiv begleitet. „Für uns ist das städtebaulich eine perfekter Abschluss dieses zentralen Großprojekts und bringt die Kirche in unsere Mitte “, erklärte Bürgermeister Sepp Vogler freudestrahlend.

Christine Flick, die Laienführerin der süddeutschen Konferenz der evangelisch-methodistischen Kirche, hob in ihrem Grußwort ebenfalls auf diesen Punkt ab. „Es ist ganz in unserem Sinne nah bei den Menschen und ein Bestandteil des täglichen Lebens zu sein“, sagte sie. Dass sich die Kirchenleitung finanziell an dem mitsamt Grunderwerb rund fünf Millionen Euro teuren Vorhaben beteiligt, hat aber noch einen anderen Grund: „Uns hat die Freude und das Engagement der Leute vor Ort beeindruckt und wir wollen mit diesem Projekt, das es in dieser Art noch nirgends gibt, nach vorn schauen“, sagte Flick.

Methodisten wollen Heimat für viele Menschen bieten

So erschöpft sich die Besonderheit des Credo auch nicht nur in der beschriebenen Öffnung für die Kommune. Im südlichen Teil des Baukörpers sind, oberhalb einer Tiefgarage und der kirchlichen Gruppen und Gemeinderäume, drei weitere Etagen untergebracht. Dort könnten zum einen Wohnungen entstehen, ebenso angedacht ist aber bereits eine geschäftliche Nutzung, etwa durch Ärzte oder Therapeuten.

Holger Panteleit, der neue Pastor der Methodisten im Bezirk Unters Filstal, ließ durchblicken, dass es in dieser Sache zwar noch keinen endgültigen Abschluss gebe, dass die Gespräche, die derzeit geführt würden, aber vor einem guten Ende stünden. „Die Vision unserer Gemeinde ist es, dass die Räume eine Heimat für möglichst viele Menschen bieten“, fügte er hinzu. Er sei guter Dinge dass das funktioniere. „Wenn ich zurückblicke, wie eng und vertrauensvoll bis jetzt mit der Stadt, mit den Planern, mit der Kirchenleitung und natürlich mit unseren Mitgliedern zusammen- gearbeitet worden ist, mache ich mir diesbezüglich keine Sorgen“, sagte Panteleit.