Sie haben ein desaströses Ergebnis erwartet. Deshalb hatten die Genossen ihre Enttäuschung bei der Wahlparty im El Greco im Griff.

Stuttgart - Dass keine Partystimmung bei der SPD im Restaurant El Greco, dem Treffpunkt der SPD am Wahlabend in der Leuschnerstraße, aufkommen wird, ist vor der ersten Hochrechnung klar. „Wir müssen uns auf was gefasst machen“, stellt Thomas Stolle, Wahlkampfleiter der SPD in Stuttgart fest. Und so ist es dann auch: „Es ist ein furchtbares Ergebnis. Die Wähler haben gegen die große Koalition gestimmt“, sagt Martin Körner, Fraktionsvorsitzender der SPD im Gemeinderat. Statt Sekt macht er sich bei einer Apfelsaftschorle „Sorgen wegen des zweistelligen Abschneidens der AfD“. Sekt bestellt keiner. Über die Ungerechtigkeit der Wähler wird größtenteils bei Bier oder Wasser diskutiert. „Wir haben doch für die Einführung der Ehe für alle und Mindestlohn gesorgt“, sagt einer. Und plötzlich doch Applaus, als Martin Schulz bekannt gibt, dass die künftige Rolle der SPD die Opposition sein wird.

 

Bei dem Stuttgarter Bundestagskandidaten der SPD, Michael Jantzer, hält sich die Enttäuschung in Grenzen. „Die SPD hätte an die 30 Prozent kommen müssen, damit ich eine Chance gehabt hätte“, sagt er – und bleibt im El Greco bei den „Leuten, die Wahlkampf gemacht haben“, obwohl gegen 19 Uhr die Ersten wieder gehen.