Er wird bereits als künftiger Bundesaußenminister gehandelt. Jetzt strebt der SPD-Politiker Martin Schulz wohl nach noch höheren Diensten: Einem Bericht zufolge will er Kanzler werden.

Berlin - Berlin (dpa) - Der als künftiger Bundesaußenminister gehandelte SPD-Politiker Martin Schulz strebt einem Medienbericht zufolge auch die Kanzlerkandidatur seiner Partei an. Das berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Freitag) unter Berufung auf SPD-Regierungskreise.

 

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatte SPD-Chef Sigmar Gabriel am Dienstag mit dem amtierenden EU-Parlamentspräsident Schulz über das Personalpaket beraten, das die Partei nach der Nominierung von Frank-Walter Steinmeier als Kandidat für das Bundespräsidentenamt schnüren will.

Gabriel hat Schulz angeboten, als Steinmeier-Nachfolger das Außenamt bis zur Bundestagswahl im Herbst zu übernehmen. Dem Vernehmen nach reicht Schulz das nicht aus - er wolle sich mit der Kanzlerkandidatur eine größere Machtbasis sichern. Parallel kämpft Schulz in Brüssel um eine weitere Amtszeit als Parlamentschef.

Kein Kommentar zu Personalspekulationen

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hat die Spekulationen zurückgewiesen, er wolle nur dann Außenminister werden, wenn er zugleich die SPD-Kanzlerkandidatur übernimmt. „Das ist völliger Blödsinn“, sagte ein Sprecher des SPD-Politikers am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Auch der Sprecher von Parteichef Sigmar Gabriel widersprach dieser Darstellung.

In SPD-Kreisen wird mit einer zügigen Entscheidung in der K-Frage gerechnet. Sollte Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel sich bereits an diesem Wochenende zu ihrer Kandidatur für eine vierte Amtszeit bekennen, will die SPD rasch nachlegen. Es werde einen Vorschlag geben, „der alle überzeugt“, heißt es.