Noch keine Zeugenmeldungen gibt es nach der spektakulären Unfallflucht eines 86-Jährigen am Samstag durch ein Waldgebiet im Bereich Hasenberg im Stuttgarter Westen. Die Polizei hat ihm vorerst den Führerschein belassen.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Er soll mindestens einen Jogger sowie mehrere Fußgänger gefährdet, zwei Sitzbänke demoliert und ein Rad seines Wagens auf der Flucht durch Wander- und Waldwege im Stuttgarter Westen bis auf die Felge abgefahren haben: Auf einen 86-Jährigen wartet nach seiner spektakulären Unfallflucht durch ein Waldgebiet zwischen Hasenbergsteige und Birkenkopf am Samstag reichlich Ungemach. Der von ihm angerichtete Schaden wird auf 2600 Euro geschätzt.

 

Was den älteren Golf-Fahrer aus Heumaden dazu bewegt hatte, verbotenerweise von der Hasenbergsteige in den Blauen Weg einzufahren, ist noch unklar. „Der Beschuldigte machte keine Angaben zu den Vorwürfen“, sagt Polizeisprecher Tobias Tomaszewski. Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Nach bisherigen Erkenntnissen musste er am Samstag gegen 16.15 Uhr mit seinem Golf einem Jogger ausweichen, zerstörte zwei Sitzbänke, fuhr dann unter Umgehung einer Schranke in den Wald und verschwand. In der Rotenwaldstraße verlor er die Karkasse seines rechten Vorderrades. Eine Polizeistreife entdeckte den Wagen an einer Tankstelle beim Westbahnhof – verlassen.

Dass er seinen Führerschein vorläufig behalten durfte, liegt laut Staatsanwalt Jan Holzner an den „noch nicht abgeschlossenen Ermittlungen“ über die Straßenverkehrsgefährdung, die dem 86-Jährigen vorgeworfen wird. Es seien noch nicht alle Zeugen gehört worden. Noch sei unklar, wie sehr der Jogger gefährdet gewesen sei. Grundsätzlich könne bei grob verkehrswidrigem Verhalten der Führerschein sofort vorläufig eingezogen werden. Die Staatsanwaltschaft sieht indes keinen dringenden Handlungsbedarf: Der Golf sei ohnehin nicht mehr fahrtauglich.