Mit gezieltem Einsatz ihrer Muskelkraft haben die Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums 16 411,23 zusammengebracht. Das Geld setzt der Verein „Haus der Hoffnung – Hilfe für Nepal“ für den Wiederaufbau eines Dorfes ein.

Sillenbuch - Ausdauer und gute Kontakte: Diese Kombination hat den Schülern des Geschwister-Scholl-Gymnasiums (GSG) die stolze Summe von 16  411,23 Euro eingebracht. Wobei sie das Geld, das sie bei ihrem Spendenlauf im Juli errannten, nicht behalten, sondern dem Verein „Haus der Hoffnung – Hilfe für Nepal“ mit Sitz in Schwäbisch Gmünd zur Verfügung stellen. Nun haben Schülersprecher des Gymnasiums vor versammelter Schule der Gründerin und Vorsitzenden des Vereins, Ellen Dietrich, den Scheck überreicht.

 

„Ich bin am 27. Oktober zurück von Nepal gewesen, da hat mich Frau Brendgen angerufen. Ich habe sie ganz schüchtern nach der Höhe der Spende gefragt. Als ich das hörte, bin ich fast an die Decke gehüpft. Ihr ward klasse, spitze, toll“, sagte Dietrich. Das Geld aus Sillenbuch wird sie für den Wiederaufbau eines vom Erdbeben zerstörten Dorfes einsetzen.

Im Gegenzug gab es für die Schüler Eindrücke aus Katmandu, wo der Verein an die 100 bedürftige Kinder zwischen fünf und 17 Jahren in zwei Häusern und drei Wohnungen versorgt. „Der Tagesablauf ist sehr straff“, sagte Dietrich und löste entsetztes Gemurmel aus, als sie ihn den GSG-Schülern präsentierte: An sechs Tagen die Woche Aufstehen um 4 Uhr, 5.30 Uhr Milch, von 6 bis 7.30 lernen, 8 Uhr Morgensport, 8.30 Uhr eine warme Mahlzeit, von 9 bis 16 Uhr Schule, danach Hausaufgaben, 18.30 Uhr Abendsport, 19 Uhr Abendessen, 19.30 Uhr Bettzeit. „Beschwert euch nie mehr über Hausaufgaben“, sagte die ehemalige Lehrerin an ihr junges Publikum gerichtet.

Lektion: Dankbarkeit

Für eine weitere Lektion in Sachen Motivation und Dankbarkeit erzählte Dietrich den GSG-Schülern die Geschichte von Kamal. Seine Mutter sei früh gestorben, sein Vater habe ihn zu Verwandten gebracht und sei dann verschwunden. Der Junge lebte bei einem Onkel in Katmandu, nicht weit von der Schule, die die Kinder aus Dietrichs Einrichtungen besuchen. „Kamal wollte gerne in die Schule gehen. Also warf er Steinchen gegen die Fensterscheiben, um die Lehrer auf sich aufmerksam zu machen“, erzählte Dietrich. Er wurde aufgenommen und war so strebsam und begabt, dass er zunächst eine und dann zwei Klassen übersprang. „Wenn ihr mal keinen Bock auf Schule habt, denkt an Kamal, der wahnsinnig dankbar ist, dass er zur Schule gehen darf“, sagte Dietrich und zeigte, für den Fall, dass die Sillenbucher Schüler mit ihrem Schulgebäude unzufrieden sind, Fotos einer nepalesischen Dorfschule.

Zwei- bis viermal im Jahr reist sie nach Nepal. Wenn sie nicht da ist, kümmern sich vor Ort derzeit elf Praktikanten aus Deutschland, eine dreiköpfige Familie und drei Angestellte pro Haus um die circa 100 Voll- und Halbwaisen sowie Kinder aus armen Familien. Dieser Betreuungsschlüssel ist laut Dietrich „für nepalesische Verhältnisse sehr gut“. GSG-Schüler, die den Kindern in Katmandu nach dem Abi nicht mehr mittels Rennen auf dem heimischen Schulgelände helfen können, bot Dietrich Praktikumsplätze an.

Haus der Hoffnung – Hilfe für Nepal

Wer dem Verein ohne sportliche Betätigung helfen möchte, kann unter Angabe seiner Adresse eine Spende überweisen an das Konto des Vereins bei der Kreissparkasse Ostalb IBAN: DE44 6145 0050 1000 0511 51, BIC-Code: OASPDE6A. Weitere Informationen gibt es unter www.hausderhoffnung-nepal.de.