Die städtische Abfallwirtschaft (AWS) sieht auf dem Plieninger Wertstoffhof keinen Platz für eine Sperrmüllbörse. Der Bezirksbeirat Thomas Plagemann hatte sich für einen Verschenkmarkt ausgesprochen. Das Argument der AWS überzeugt ihn nicht.

Plieningen - D
er städtische Eigenbetrieb Abfallwirtschaft (AWS) spricht sich gegen eine Sperrmüllbörse auf dem Wertstoffhof in den Entenäckern aus. „Im Moment wird von der Einrichtung einer Warenbörse auf den Wertstoffhöfen abgesehen“, heißt es in einer Stellungnahme der AWS-Sprecherin Annette Hasselwander. Zwar gebe es auf dem Gelände des Wertstoffhofes in Plieningen eine kleine Halle. Aus Sicht der AWS müsste sie aber 100 bis 200 Quadratmeter umfassen, um auch noch einem Verschenkmarkt Platz zu bieten. Der vorhandene Raum wird bisher zur Lagerung von Gegenständen und Ausrüstungen für alle Wertstoffhöfe in Stuttgart genutzt, heißt es in dem Schreiben Hasselwanders. Insgesamt ließen die Platzverhältnisse die Einrichtung einer Warenbörse an einem der fünf Stuttgarter Wertstoffhöfe aus Sicht der AWS nicht zu. Alternativ bietet der städtische Eigenbetrieb im Internet einen Verschenkmarkt an (www.stuttgart.de/verschenkmarkt).

 

Plagemann ist enttäuscht

Der Bezirksbeirat Thomas Plagemann (Grüne) hatte die Einrichtung eines Verschenkmarktes am Wertstoffhof Plieningen 2013 in den Bürgerhauhalt eingebracht. Er ist nun enttäuscht über die Entscheidung des städtischen Eigenbetriebs und möchte das Gespräch suchen. Plagemann, der nach eigenen Angaben oft auf dem Wertstoffhof ist, glaubt, dass es in der Halle genügend Platz gebe für eine Sperrmüllbörse. „Es wäre möglich, eine zweite Ebene einzuziehen oder einige der in der Halle abgestellten Gegenstände draußen zu lagern“, findet der Bezirksbeirat. Er verweist darauf, dass die anderen Wertstoffhöfe ja über gar keine Halle verfügen und deshalb eine Lagerung unter freiem Himmel kein Problem sein könne. „Wenn ich eine Halle habe, lagere ich dort eben mein Zeug, wenn ich keine habe, geht es aber offenbar auch“, sagt er.

Das Internetangebot des städtischen Eigenbetriebs hält der Bezirksbeirat für keine Alternative. „Für viele ist es zu viel Aufwand, ihren Sperrmüll ins Netz zu stellen, wenn sie ihn einfach loshaben wollen. Oder sie möchten nicht, dass jemand zu ihnen nach Hause kommt, um die Sachen abzuholen“, mutmaßt Plagemann. Ihn wundert es, dass gerade in der Flüchtlingskrise nicht stärker die Notwendigkeit für einen Sperrmüllmarkt gesehen wird. Viele Flüchtlinge würden sich über Ausrangiertes freuen, sagt Thomas Plagemann.