Im Spielplan der Theatermiete in der Fellbacher Schwabenlandhalle sind diesmal viele Komödien.

Fellbach - Ein Klangteppich aus jazzigen Läufen am Flügel erfüllt den Uhlandsaal der Schwabenlandhalle. Eine wohlbekannte Harmoniefolge scheint durch im Spiel des Stuttgarter Pianisten Ull Möck. Schließlich blitzt die eingängige Melodie durch. Viele haben „Honey Pie“ von den Beatles im Ohr, das gleich wieder eine virtuose Variation inspiriert. Die von Ull Möck neu arrangierten Beatles-Lieder – später sind noch „And I Love Her“, „Get Back“ und „Michelle“ zu hören – stimmen mit Bedacht auf die neue Spielzeit der Theaterreihe aus dem Kulturamt Fellbach ein. Ragt doch ein Beatles-Tanzabend zu 31 Titeln der legendären Band, ein Tanztheater aus dem Salzburg Ballett, hervor im Programm, das Kulturamtsleiterin Christa Linsenmaier-Wolf, begleitet vom Direktor der Schwabenlandhalle, Jens Mohrmann, vorstellt.

 

Die Auswahl an musikalischen und tänzerischen Produktionen überrascht

Gerade die Auswahl der musikalischen und tänzerischen Produktionen im neuen Spielplan überrascht. Gleich zum Saisonstart am 23. und 24. September präsentiert die A/B-Miete das Ballett Casanova, wobei dieses das Treiben des berühmtesten Liebhabers der Welt „natürlich nicht eins zu eins in Szene“ setzt, wie Christa Linsenmaier-Wolf sagt, denn sonst „wäre der Abend nicht jugendfrei“. Die Produktion überzeugt ihrer Meinung nach durch ihre „optische Opulenz, überwältigende Bilder, herrliche, barocke Kostüme und eine seltene tänzerische Eleganz“. Der sinnliche Ballettabend versteht sich auch als Tribut an den 5. Europäischen Kultursommer, den das Kulturamt mit den Gastländern Finnland und Estland in diesem Jahr vom 18. Juli an veranstaltet.

Die beliebteste Gattung der Fellbacher Theaterbesucher ist laut einer Umfrage die Komödie. Deren Freunde dürfen sich freuen: „Den Wunsch nach Komödien können wir nicht immer erfüllen, aber in der kommenden Spielzeit auf der ganzen Linie. Denn wir haben im Angebot ein sehr reizvolles Komödienrepertoire vorgefunden, aus dem wir das Beste ausgewählt haben“, sagt Christa Linsenmaier-Wolf. „Wir erwarten freilich keine Schenkelklopfer, sondern geistreichen Humor.“ Dazu treten bekannte Namen auf: Katharina Thalbach, Nikolaus Paryla und Timothy Peach hebt die Kulturamtsleiterin besonders hervor.

Bei den Komödien fallen Adaptionen erfolgreicher Filme auf

Unter den Komödien und Dramen fallen neben klassischen Stücken die Adaptionen von erfolgreichen Filmen für die Bühne auf, wie zum Beispiel der Kassenschlager „Ziemlich beste Freunde“. Der dürfte natürlich, wie die Programmchefin sagt, „eine Herausforderung für jeden Regisseur und für jeden Schauspieler sein, denn der gleichnamige Erfolgsfilm ist schlicht unüberbietbar und der Kinofilm – denken Sie zum Beispiel an die Autojagden – auf dem Theater nicht wiederholbar. Dafür kann das Theater den Prozess der zwischenmenschlichen Annäherung mindestens ebenso gut sichtbar machen.“ Auch die „Reifeprüfung“, basierend auf einem Roman, ist ein grandios verfilmter Stoff. In Fellbach wird die auch als Rock-Sängerin bekannte Helen Schneider als Mrs. Robinson auf der Bühne stehen – „eine Idealbesetzung“, wie Christa Linsenmaier-Wolf glaubt. Woody Allens „Spiel’s nochmal, Sam“ mündete mit fast identischem deutschen Titel ebenso in einen Welterfolg als Film, hatte aber schon drei Jahre zuvor Premiere am Broadway.

Die Schauspielmiete S bietet klassische Stücke und Stoffe in frischem Gewand – von Shakespeares „Hamlet“ über Büchners „Woyzeck“ bis zur Deutschstunde von Siegfried Lenz.