Der Stuttgarter Marktplatz verändert sich: An der Ecke zur Kirchstraße wird im nächsten Frühjahr ein neues Geschäft eröffnen. Spielwaren Kurtz setzt künftig auf die Sporerstraße, verlagert seinen Eingang ganz dorthin und erneuert sein Geschäft auf etwas reduzierter Fläche.

Stuttgart - Der Marktplatz gehört zu denjenigen Quartieren in der Stadt, die ihr Bild nur selten verändern. Jetzt steht nach Jahren des Gleichklangs eine größere Veränderung bevor. An der Ecke zur Kirchstraße wird im nächsten Frühjahr ein neues Geschäft eröffnen. Denn Spielwaren Kurtz setzt künftig auf die Sporerstraße, verlagert seinen Eingang ganz dorthin und erneuert sein Geschäft auf etwas reduzierter Fläche. „Unser Ladengeschäft wird künftig attraktiver sein als heute“, ist der Kurtz-Geschäftsführer Bernd Stocker überzeugt.

 

Er setzt auf das neue Dorotheenquartier am Karlsplatz und die damit verbundene Aufwertung und Belebung gerade auch der Sporerstraße, die heute noch ein Schattendasein fristet. „Wir werden mit dem Dorotheenquartier neue Kundenströme haben von der Calwer Straße über die Stiftstraße und die Sporerstraße hin zu Breuninger und Dorotheenquartier“, sagt Stocker. Dass sich das traditionsreiche Haus Spielwaren Kurtz im 180. Jahr seines Bestehens neu aufstellen und dabei seine Verkaufsfläche von 1700 auf dann 1300 Quadratmeter reduzieren wird, hat freilich auch noch einige andere Gründe.

Das Haus ist in die Jahre gekommen

Zum einen ist das Haus am Marktplatz derart in die Jahre gekommen, dass nach einem Eigentümerwechsel jetzt von der Ferdinand Piëch Holding die erforderliche Kernsanierung in Angriff genommen wird. Zum anderen sieht Stocker wegen des zunehmenden Internethandels und rückläufigen Umsätzen Handlungsbedarf. „Wir werden uns mehr auf Qualität konzentrieren und das Sortiment etwas verändern. Modelleisenbahnen und Konsolenspiele werden wir nicht mehr anbieten, Puppen und Textil dafür ausbauen“, sagt Stocker.

Das verschachtelte, eigentlich aus vier Teilgebäuden bestehende Gebäude wird künftig zwischen Sporerstraße und Marktplatz geteilt und in zwei Bauabschnitten saniert. Das Spielwarengeschäft ist deshalb bereits vorübergehend ganz auf die Marktplatzseite gezogen, während bis zum Oktober die Sporerseite für Kurtz hergerichtet wird, das Schaufenster ist bereits zugeklebt, der Nebeneingang dicht. Danach kommt laut Piëch-Geschäftsführer Frank Beling die Seite zum Marktplatz dran, die im Frühjahr 2014 bezugsfertig sein soll.

Der neue Laden an exponierter Stelle zwischen Marktplatz und Kirchstraße wird auf zwei Geschossen insgesamt 600 Quadratmeter groß und ist bereits vergeben. An wen, das will der Vermieter noch nicht preisgeben. Gerüchte, es werde neben dem Café Scholz eine zweite Gastronomie auf der Sonnenseite des Marktplatzes eröffnen, dementiert er aber entschieden. „Es wird ein hochwertiger Handelsmieter einziehen“, betont Beling, und zwar aus der Sparte „Konsumgüter“, ein weiteres Modegeschäft sei nicht zu erwarten. Dem Vernehmen nach soll es sich um ein Geschäft handeln, das bereits in der Innenstadt ist und sich am Marktplatz vergrößern wird.