Es wird eine Hochsaison“, versprechen die vier Intendanten Marc-Oliver Hendriks, Jossi Wieler (Oper), Reid Anderson (Ballett) und Armin Petras (Schauspiel) dem theaterbegeisterten Publikum.

Stuttgart - Endlich wieder Theater. Und so große Lust auf Oper, Ballett und Schauspiel. „Es wird eine Hochsaison“, versprechen die vier Intendanten Marc-Oliver Hendriks, Jossi Wieler (Oper), Reid Anderson (Ballett) und Armin Petras (Schauspiel) dem theaterbegeisterten Publikum, das in Scharen der Einladung zum Fest der Spielzeiteröffnung am Sonntag folgt.

 

Kaum ein Platz bleibt unbesetzt im Opernhaus, wo Jossi Wieler und Dramaturg Sergio Morabito durch optische und akustische Appetithäppchen die erwartungsvolle Neugier noch steigen lassen. Da geht es natürlich auch um die Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck, die am 22. Oktober Premiere haben wird, obwohl der Regisseur Kirill Serebrennikov in Moskau in Hausarrest festgehalten wird. Umso mehr berühren Ausschnitte aus dem SWR-Film über Serebrennikov und seine Dreharbeiten mit Kindern in Ruanda, wo der Russe das deutsche Märchen von hungernden Kindern ansiedeln will.

Oper und Ballett live übertragen in den Park

Eine Videobotschaft des Regisseurs Peter Konwitschny und Sergio Morabito stimmen auf die „Medea“ von Luigi Cherubini ein, die am 3. Dezember Premiere hat. Und die Ouvertüre vom „Freischütz“, gespielt vom Staatsopernorchester, das sein 425. Bestehen feiert, zusammen mit den Bildern der wunderbaren Achim-Freyer-Inszenierung lässt den Entschluss reifen: unbedingt wieder anschauen.

„Kaufen Sie Karten“, ermuntert Armin Petras das Publikum, das sich vor der Freilichtbühne im Park drängt. Die nächsten Premieren, zum Beispiel der „Faust“ am 7. Oktober, seien allerdings ausverkauft.

Die ganze Welt ist Bühne, sagt Shakespeare. Zur Bühne wird der Park, wenn Reid Anderson die Zuschauer zum Tanzen animiert und alle mitmachen, nachdem acht Tänzerinnen mit dem Jir-Kylian-Ballett „Gefalllene Engel“ begeistern. „Cranko pur“, verheißt die nächste Premiere am 3. Oktober anlässlich des 90. Geburtstages von Cranko in diesem Jahr, ehe die Compagnie zu Gastspielen mit „Romeo und Julia“ und „Der Widerspenstigen Zähmung“ nach Singapur und Thailand aufbricht.

Ein grandioser Auftakt einer Spielzeit, die ein besonderes Finale Ende Juli in Aussicht stellt: eine Woche lang Oper und Ballett live übertragen in den Park. Ein großzügiges Geschenk an das begeisterungsfähige Stuttgarter Publikum. Und eine Geste, die den Gedanken an die bevorstehenden Abschiede zum Ende der Spielzeit – von Wieler, Anderson und Petras – noch trauriger macht.