Experten haben die Spionage-Software „Pegasus“ entdeckt, die sich Zugang zu iPhones verschaffte. Und dies geschah in drei Schritten.

Berlin - Mit „Pegasus“ ist eine Software, die sich beispiellosen Zugriff auf iPhones verschaffen konnte, entdeckt und analysiert worden.

 

Das Spionage-Programm griff nach Erkenntnissen der IT-Sicherheitsfirma Lookout und des kanadischen Citizen Lab nacheinander drei bisher unbekannte Software-Schwachstellen an.

Erster Schritt

Über eine Sicherheitslücke in Apples Web-Browser Safari konnte beliebiger Software-Code ausgeführt werden. Die Angreifer nutzten dies aus, um die Angriffs-Elemente von „Pegasus“ auf das Gerät zu laden. Um das auszulösen, genügt es, einen präparierten Link anzuklicken. Das einzige ungewöhnliche Verhalten für den Nutzer war, dass sich die Safari-App schloss.

Zweiter Schritt

Die inzwischen auf dem Gerät aktive „Pegasus“-Software spürte dank der zweiten Sicherheitslücke das von Apple eigentlich versteckte Herzstück des iPhone-Betriebssystems iOS, den sogenannten Kernel. Er ist ein Schlüsselelement für die Sicherheit der Geräte.

Dritter Schritt

Über eine Schwachstelle im Kernel selbst sicherte sich „Pegasus“ weitreichenden Zugriff auf das iPhone. Das Spionage-Programm führte heimlich einen sogenannten „Jailbreak“ durch – so wird der Prozess bezeichnet, bei dem ein iPhone von den von Apple vorgesehenen Einschränkungen befreit wird.

Einige Nutzer machen das selbst, um mehr Software installieren und das Gerät freier konfigurieren zu können. Damit fallen aber auch die Hürden für Attacken. So auch hier: Nach dem unerkannten „Jailbreak“ konnte „Pegasus“ Überwachungs-Software hinzufügen.