Das Gespräch zwischen Kretschmann und Ramsauer soll am Freitag sein. Der Ministerpräsident hält einen Weiterbau ab Montag für unwahrscheinlich.

Stuttgart - Im Streit um eine Verlängerung des Bau- und Vergabestopps für Stuttgart 21 wollen Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Freitag (3. Juni) über eine Lösung beraten. „Das Gespräch wird am Rande der Ministerpräsidentenkonferenz am Freitag stattfinden“, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart.

 

In dem Gespräch wolle er klar machen, dass sich alle Seiten auf die Schlichtung eingelassen hätten und es daher keinen Sinn mache, vor dem Ergebnis des Stresstests weiterzubauen. Zunächst einmal sei es „dringlich“, das Vorgehen bis zum Ende des Stresstests zu vereinbaren. Mitte Juli soll das Ergebnis der Simulation vorgestellt werden, die nachweisen soll, dass der geplante Tiefbahnhof Stuttgart 21 in der Spitzenstunde 30 Prozent mehr Züge abfertigen kann als der bestehende Kopfbahnhof.

Kretschmann hält Weiterbau ab Montag für unwahrscheinlich

Kretschmann will in dem Gespräch mit Ramsauer auch erörtern, wie mit den weiteren Bau- und Vergabearbeiten bis zu einer möglichen Volksabstimmung im Herbst umgegangen werde. Geld wolle er nicht anbieten, sagte der Ministerpräsident.

Bahn-Vorstandschef Rüdiger Grube hatte am Montag angekündigt, dass die Bauarbeiten für Stuttgart 21 ab der kommenden Woche fortgesetzt werden. Sofern der Bau- und Vergabestopp bis zum Herbst fortgesetzt würde, fielen nach Angaben der Bahn Kosten von 410 Millionen Euro an. Zudem verzögere sich die Inbetriebnahme des Projekts um drei Jahre.

Kretschmann sagte, dass er es für „unwahrscheinlich“ halte, dass ab dem kommenden Montag wieder gebaut werde. Er habe mit Bahnchef Grube gesprochen und die Dinge seien jetzt „etwas im Fluss“.