Nachdem Guido Wolf nun ganz offiziell der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2016 ist, hat der Herausforderer von Winfried Kretschmann am Montag das Amt des Landtagspräsidenten niedergelegt. Wer sein Nachfolger wird, ist noch offen.

Stuttgart - Stühlerücken in der CDU-Landtagsfraktion: Nach seiner offiziellen Wahl zum CDU-Spitzenkandidaten ist Guido Wolf am Montag wie geplant als Landtagspräsident zurückgetreten. An diesem Dienstag will er sich zum CDU-Fraktionschef wählen lassen. Der bisherige Vorsitzende Peter Hauk soll dafür den neuen Posten eines ersten Stellvertreters übernehmen. Wer Wolfs Nachfolger im Amt des Landtagspräsidenten wird, war aber zunächst offen.

 

Für den finanziell lukrativen Posten gibt es mehrere Interessenten in der Fraktion, die ebenfalls am Dienstag über das Thema beraten will. Wolf war am Samstag beim CDU-Landesparteitag offiziell zum Zugpferd der Südwest-CDU für die Landtagswahl 2016 gekürt worden.

Da er vor einiger Zeit angekündigt hatte, Frauen fördern zu wollen, gelten Ex-Sozialministerin Monika Stolz und Ex-Agrarstaatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch als aussichtsreiche Kandidatinnen für den Präsidentenposten.

Kampfabstimmung ist wahrscheinlich

Allerdings werden auch Ex-Europaminister Wolfgang Reinhart und der Sozialpolitiker Wilfried Klenk als Bewerber gehandelt. Wahrscheinlich gibt es - wie in den Vorjahren auch - eine Kampfabstimmung um den Posten.

Als Präsident gewählt ist laut Geschäftsordnung des Landtags, wer im Plenum mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen erhält. Die CDU hat als stärkste Fraktion zwar das Vorschlagsrecht, ist aber auf Stimmen der anderen Fraktionen angewiesen. Der Termin für die Landtagspräsidentenwahl ist noch offen. Vermutlich liegt er aber im Februar.

Um den CDU-Fraktionsvorsitz hatte es in den vergangenen Wochen ein heftiges Gezerre gegeben. Hauk glaubte, im vergangenen Frühjahr einen „Nichtangriffspakt“ mit Wolf geschlossen zu haben, der beinhalten sollte: Hauk überlässt Wolf die CDU-Spitzenkandidatur und Wolf lässt Hauk den Chefsessel in der Fraktion. Nachdem Wolf aber im Dezember die CDU-Mitgliederbefragung zur Spitzenkandidatur gewonnen hatte, beanspruchte er auch den Fraktionsvorsitz für sich. Ob Wolf im Herbst auch Landeschef Thomas Strobl aus dem Amt drängt, ist noch offen.