Der Erlös des Sponsorenlaufs der evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde geht an den Kinderhospizdienst.

Rutesheim - Das Ergebnis hat die kühnsten Erwartungen übertroffen: 12 370 Euro hat die evangelisch-methodistische Kirchengemeinde dem Kinder-und Jugendhospizdienst Leonberg überreicht. Anlässlich des 150-jährigen Kirchenjubiläums hatte die Kirchengemeinde unter dem Motto „Rutesheim läuft“ einen Sponsorenlauf veranstaltet, das Geld ist der Erlös dieser Aktion.

 

Daran teilgenommen haben 293 Läuferinnen und Läufer im Alter zwischen drei und 90 Jahren. Die gesamte Gemeinde, Jung und Alt, hat die gesamte Organisation, Bewirtung, Streckenposten gemeinsam gestemmt. Gekennzeichnet durch ein grünes T-Shirt mit der Aufschrift „Rutesheim läuft“ wusste auch jeder Besucher und Läufer, wer die Ansprechpartner sind.

Eine kleine Gruppe macht den Anfang

„Als vor fünf Jahren eine kleine Gruppe rund um Hans-Ulrich Schwarz den Lerchenberglauf ins Leben rief, war nicht klar, wo dies hinführen würde“, sagt Initiator Bernd Ziegler im Rückblick. Nach ein paar Läufen hatte ein Freund die Idee, dass so etwas Potenzial habe, Menschen zusammenzubringen. Nachdem das Rathaus Unterstützung angeboten hatte und sich rund 100 Helfer angeboten hatten, die Veranstaltung zu unterstützen, stand dem Vorhaben nichts mehr im Wege.

Die fast 300 Läufer, die den Rundkurs um die Markuskirche gelaufen sind, waren zusammengerechnet 2840 Stunden unterwegs. „Ein Freund aus Friolzheim hat sogar den Marathon gebrochen, von 11 bis 16 Uhr lief er 50 Runden, das sind 55 Kilometer, allein er hat 1200 Euro an Sponsorengeldern erlaufen“, schildert Monika Friedrich. Sie hat als Mitglied der Kirchengemeinde bei der Organisation mitgeholfen, aber auch zusammen mit Kristin Kuhl, der Vorsitzenden des Hospizvereins Leonberg, jüngst den Spendencheck entgegengenommen. Monika Friedrich ist nämlich auch die Koordinatorin des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes Leonberg.

„Es gab auch viele bewegende Momente, etwa als sich aus Heimsheim die Eltern von Marleen mit Freunden in den Lauf eingereiht haben, im Gedenken an die 2015 verstorbene Zwölfjährige“, ist Monika Friedrich gerührt. „Oder als Eltern oder Großeltern uns erklärten, dass sie aus Dank mitlaufen, weil es ihren Kindern oder Enkelkindern gut geht“, sagt Monika Friedrich.

Spender sollen informiert sein

Doch wofür ist das Geld gedacht? „Es ist uns wichtig, das die Spender wissen, was mit ihrem Geld geschieht“, erläutert Monika Friedrich. Unterstützt werde eine algerische Familie, die seit 14 Jahren in Deutschland lebt und eine schwer kranke 13-jährige Tochter hat. Der sehnlichste Wunsch des Mädchens sei, seine Großeltern in Algerien kennen zu lernen.

Auch steuert das Hospiz einen Beitrag zu der Therapie eines 15-Jährigen bei, der seit zehn Jahren schwer krank ist und seit acht Jahren vom Hospizdienst begleitet wird. Die Malmsheimer Selbsthilfegruppe „Leben ohne Dich“ für Eltern, die ein Kind verloren haben, die Cornelia Junack betreut, wird ebenfalls aus dem Erlös des Sponsorenlaufes bedacht.