Der Südheimer Platz soll einen Calisthenics-Platz erhalten. Die Mittel dafür hat der Gemeinderat bewilligt.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Süd - Die neuesten Trends stammen ja meistens aus den USA, genauer aus New York. Vor allem was Trendsportarten angeht, sind die Amerikaner immer einen Schritt voraus. Manche Trends wie Nackt-Yoga, Fußball mit Elektroschockern oder Workout im Matsch haben sich in Europa glücklicherweise bisher nicht etablieren können. Ein Trend ist aber Calisthenics, das Training mit Eigenkörpergewicht, geworden.

 

Die Anlage hat der Jugendrat angeregt

Klassische Übungen mit dem eigenen Körper – wie jeder sie vom Trimm Dich-Pfad her kennt – wurden dabei abgewandelt und mit Elementen anderer Sportarten wie Turnen, Breakdance oder Hip-Hop kombiniert. In Sportparks können Menschen so ohne Fitnessstudio ihrem Training nachgehen. Die Workout Parks kommen meistens mit Klimmzugstangen, Barren oder einfachen Geräten aus.

Der Stuttgarter Süden springt jetzt auch auf diesen Trend auf. Auf dem Südheimer Platz soll noch in diesem Jahr ein Calisthenics-Parcours angelegt werden. Der derzeit noch amtierende Jugendrat hatte sich einen derartigen Sportpark gewünscht und mit dem Garten-, Forst- und Friedhofsamt (GFF) bereits Entwürfe für den Trainingsplatz erarbeitet. Nun hat der Gemeinderat für den kommenden Doppelhaushalt 2016/2017 die voraussichtlich notwendigen 70 000 Euro bewilligt.

Volker Schirner, Amtsleiter beim Garten-, Forst- und Friedhofsamt geht davon aus, dass der Platz noch in diesem Jahr fertig wird: „Solche Dinge versuchen wir schnell zu erledigen. Die Erwartungen sind da ja immer sehr groß.“ Nachdem die Mittel nun genehmigt wurden, wolle man demnächst mit dem Vergabeverfahren beginnen und dann den Bezirksbeirat noch einmal informieren.

Der Bezirksbeirat steht ebenfalls hinter dem Projekt

Entstanden ist die Idee für den Parcours auf Anregung von zwei Jugendlichen aus dem Stadtbezirk, Nic Messerschmidt und Samuel Bauer, sowie dem Jugendrat Süd. Bereits im November 2014 haben die Jugendlichen im Bezirksbeirat Süd das Projekt erstmals vorgestellt und sich dann im Anschluss mit Mitarbeitern des GFF Gedanken gemacht, wie so ein Park aussehen könnte und wo dieser überhaupt stehen soll. Bei einer weiteren Sitzung des Bezirksbeirats stellten sie dann mit Andreas Hellmann, Leiter des Bezirks Mitte beim GFF; ihre Pläne vor. Einig war man sich mit den Lokalpolitikern schnell, dass der Südheimer Platz dafür geeignet wäre. „Die Möglichkeit und den Raum dafür gibt es dort“, sagte Hellmann damals.

Außerdem gibt es dort bereits einen Kinderspiel- sowie einen Schachplatz. Alle drei Einheiten würden insgesamt zu einer stärkeren Belebung des großen Platzes in Heslach beitragen, was manchen Anwohnern durchaus gewünscht ist. „Das wird sicher auch mehr Jugendliche an den Südheimer Platz locken“, so die Hoffnung von Avni Miniri, Sprecher des Jugendrats Süd. Bisher habe man dort ja nur weiter oben den Bolzplatz gehabt.

Großen Anklang fand das Projekt vor allem, weil der Park von allen Altersgruppen genutzt werden kann und auch Menschen, die wenig Geld haben, nicht ausschließt. Calisthenics Parks gibt es in Stuttgart bisher nur in Zuffenhausen und in Neugereut.