In der Decke der Sporthalle 1 der Gemeinschaftsschule in Magstadt steckt offenbar ein problematischer Baustoff. Der Bürgermeister hat die Halle gesperrt. Einige Sportler stehen deshalb vor Problemen.

Böblingen - Die Sporthalle der Johannes-Kepler-Gemeinschaftsschule in Magstadt ist vorerst geschlossen – wegen des Verdachts auf gesundheitsgefährdende Stoffe in der Luft. Das teilte der Magstadter Bürgermeister Hans-Ulrich Merz den Eltern der Schüler sowie den Vereinen, die in der Halle trainieren, in einem Brief mit. Demnach sei man bei Bauarbeiten im benachbarten Kindergarten Marienstraße darauf aufmerksam geworden, dass im Deckenbereich Mineralwolle verbaut sein könnte. „Eine Gesundheitsgefährdung der Personen, die sich in diesen Bereichen aufhalten, ist dann gegeben, wenn sich Fasern lösen und sich in der Raumluft befinden“, schreibt Heidi Kalmbach-Heinz vom Gesundheitsamt in einer Stellungnahme.

 

Bei einer Untersuchung des Kindergartens habe allerdings Entwarnung gegeben werden können: hier sei keine Mineralwolle gefunden worden, so Bürgermeister Merz. Dies gelte aber nicht für die ebenfalls untersuchte Sporthalle der benachbarten Gemeinschaftsschule: Dort habe man „im Bereich des Erfrischungsraumes, des Foyers und der Sporthalle 1 verdächtige Mineralwolle gefunden (. . .).“ Nun sollen Raumluftuntersuchungen zeigen, ob sich gefährliche Partikel in der Luft befinden. Danach sollen alle möglichen Austrittsquellen abgedichtet werden, bevor eine Spezialfirma für die Reinigung der Räume engagiert werden soll. Eine abschließende Raumluftmessung soll dann zeigen, ob der Sportbetrieb wieder aufgenommen werden könne, so Merz. Er geht davon aus, dass die Sportler vermutlich nach den Osterferien zurückkehren können.

Rudi Bischoff, Breitensport-Abteilungsleiter beim Sportverein Magstadt, nimmt die Nachricht gelassen auf. „In den Ferien wäre die Halle sowieso geschlossen“, sagt er. Nun würden etwa die Gymnastikkurse, das Kinderturnen und Karate einmal zusätzlich ausfallen. Größere Auswirkungen hat die Sperrung beispielsweise auf die Magstadter Handballer. „Für uns ist das relativ blöd, weil wir noch drei Saisonspiele vor uns haben und uns jetzt nicht richtig vorbereiten können“, sagt Abteilungsleiter Patrik Schautt. Im Fall der Herrenmannschaft 1 etwa sei das Spiel am Samstag, 22. April, auch noch ein Heimspiel. Dafür sucht Schautt nun eine Ersatzhalle. Er hat die Sindelfinger Sommerhofenhalle im Blick. „Das wäre optimal, da wir die Halle schon kennen und sie auch nicht so weit entfernt liegt.“ Zum Training gehen die Handballer nun gemeinsam laufen.

Für Mittwoch, 26. April, um 19 Uhr plant die Stadt in der Magstadter Festhalle eine Informationsveranstaltung, bei der sie die Messergebnisse der Luftuntersuchung veröffentlichen und über das weitere Vorgehen informieren will. Unabhängig vom aktuellen Befund müssten die betroffenen Decken der Sporthalle nämlich saniert und das gesundheitsgefährdende Material entfernt werden. „Dies ist für die Sommerferien vorgesehen, sofern wir dafür geeignete Handwerker bekommen“, so Merz.