Für viele im Stadtbezirk erfüllt sich mit dem Bau der Sporthalle in Riedenberg ein lang gehegter Traum. Die Stadträte haben das Projekt diese Woche endgültig abgesegnet. Fertig sein soll sie im Jahr 2018.

Sillenbuch - Daniela Noe-Klemm drückt ihre Erleichterung in einem Satz aus. „Es ist einfach toll“, sagt die Leiterin der Grundschule Riedenberg. Nach jahrelangen Diskussionen, viel Fürsprache durch den Bezirksbeirat und einem klaren Votum im Bürgerhaushalt im Jahr 2013 für das Vorhaben hat der Gemeinderat diese Woche die neue Turnhalle an der Kemnater Straße beschlossen.

 

Sportzertifizierung braucht Sporthalle

Die Stadt Stuttgart wird rund acht Millionen Euro in die Hand nehmen, um neben der Grundschule Riedenberg und der Waldorfschule eine zweiteilige Sporthalle zu errichten. Die Turnhalle wird über eine Spielfeldbreite von 24 auf 44 Metern verfügen. Das ist für die Grundschule Riedenberg besonders wichtig. Sie hatte im Verbund mit ihren Unterstützern im Bezirksbeirat in der Vergangenheit gegen die Pläne der Stadt, eine kleinere Halle zu bauen, argumentiert. Diese Sportstätte wäre dann nämlich nicht wettkampftauglich gewesen, monierte die Grundschule. „Für uns als sportzertifizierte Schule ist es ganz besonders wichtig, dass die Turnhalle auch für Wettkämpfe geeignet ist. Wir sind sehr froh, dass das nun gegeben ist“, sagt Daniela Noe-Klemm. Die Stadt hatte lange auf die Pläne der benachbarten Waldorfschule für neue Parkplätze verwiesen. Deshalb hielt die Verwaltung nur ein Spielfeld in den Maßen 22 auf 44 Meter für realisierbar. Die Haltung der Stadt stieß fraktionsübergreifend auf Widerstand im Bezirksbeirat. Die Stadt reagierte und arbeitete am Entwurf. Sie zeigte sie sich flexibel und passte mit der Hilfe von Liegenschaftneuzuordnungen die Flurstückzuschnitte an. Die Stadt entschied sich dazu, geringe Überschreitungen der Planvorgaben zu tolerieren.

Daniela Noe-Klemm ist sich sicher, dass die öffentliche Unterstützung letztlich zu einer beweglicheren Haltung der Stadt geführt hat. „Mich hat beeindruckt, dass quer durch alle Parteien die Unterstützung so groß war. Niemand hat versucht, das Thema zum Gegenstand parteipolitischer Auseinandersetzungen zu machen“, sagt die Leiterin der Grundschule Riedenberg.

Die Turnhalle soll voraussichtlich 2018 fertiggestellt werden. Nicht nur die Grundschule soll in der Sporthalle trainieren, sondern auch örtliche Vereine. Die Bezirksbeiräte hatten stets darauf verwiesen, dass die Halle auch für den organisierten Sport im Bezirk von erheblicher Bedeutung ist. Zahlen der Stadt legen dies nahe. So ist der Sportstättenbedarf für den Vereinssport im Bezirk Sillenbuch nur zu 68 Prozent gedeckt. Im städtischen Durchschnitt sind es 79 Prozent. Der Fehlbedarf kann nun mit dem Bau der Turnhalle Riedenberg zumindest verringert werden.

Lokalpolitiker sind froh

Da die Spielfeldgröße nun den Wünschen aus dem Bezirk entsprechend auf Wettkampftauglichkeit hin angepasst wurde, ergeben sich auch Möglichkeiten für die Grundschule Riedenberg, gemeinsam mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium größere Turniere zu organisieren.

Vertreter aus dem Bezirksbeirat äußern ihre Freude über die neuen Möglichkeiten für den Sport. Ulrich Storz, Sprecher der SPD, erinnert an die langen Diskussionen über die Spielfeldgröße der geplanten Halle. „Ich glaube, dass es wichtig war in vielen Gesprächen für das Projekt zu kämpfen“, sagt Storz. Philipp Kordowich von der CDU sieht es ähnlich. „Das war schon eine Hängepartie. Und es wäre schön, wenn es bei anderen Vorhaben im Bezirk auch endlich vorangeht“, meint der CDU-Politiker.