Die Freude beim TSV Birkach ist groß. Von September an kann der Verein wieder in die Alfred-Wais-Halle. Der Wermutstropfen: Das Vereinszimmer wird möglicherweise weiterhin anderweitig vergeben sein.

Birkach - Die Alfred-Wais-Halle mit dem Vereinszimmer des TSV Birkach war bis Mai von 99 Flüchtlingen belegt. Von September an steht die Halle wieder für den Sport zur Verfügung. Im Vereinszimmer dort allerdings sollen Flüchtlingskinder auf die Grundschule vorbereitet werden – so die Befürchtung des TSV. „Wir hatten eigentlich alle durchgeatmet, dass die Halle ab September wieder benutzt werden kann“, sagt Tirza Bender, Kursreferentin des TSV. „Jetzt muss ich wieder nach Ersatzlösungen suchen.“

 

Flüchtlinge sind umgezogen

Das Vereinszimmer ist circa 50 Quadratmeter groß und liegt zwischen dem Jugendhaus und der Alfred-Wais-Halle. Ob für Tanzkurse, Weihnachtsfeiern oder Yoga – der Raum konnte während der vergangenen Monate nicht genutzt werden wie früher. Denn auch hier haben Flüchtlinge gewohnt, bevor sie großteils nach Stammheim umgezogen sind.

In jüngerer Vergangenheit musste der TSV Birkach also nach Ausweichräumen schauen; diese stünden weiterhin zur Verfügung, bliebe das Vereinszimmer zunächst anderweitig belegt. Tirza Bender hat die Kurse zum Beispiel in den Bewegungsraum und die Kleinturnhalle der Grundschule oder den Pfarrer-Kohler-Saal der Franziskakirche verlegt. „Die Ersatzräume sind deutlich kleiner als gewohnt, da mussten alle eng zusammenrücken“, erzählt Bender. Zudem: Der TSV muss die Räume mieten: „500 Euro kostet der Raum in der Kirche“, sagt der TSV-Vorsitzende Helmut Bäuerle und meint den Pfarrer-Kohler-Saal. Diese Kosten werden zwar von der Stadt übernommen, trotzdem hätte der TSV gern sein Zimmer zurück. „Langsam kippt die Stimmung“, meint Bäuerle. Er sagt, er sei einverstanden gewesen, dass die Alfred-Wais-Halle für die Flüchtlinge zur Verfügung gestellt wurde, aber nun fühle er sich langsam im Vereinsleben beeinträchtigt. Die Halle, die laut Bäuerle „ohnehin zu klein für Vereinssport“ sei, ist zwar von September an wieder nutzbar, doch wenn das Vereinszimmer anderweitig genutzt wird, muss die Ausrüstung wieder in die Ersatzräume geschafft werden. Spiegelwände, Musik, Geräte: „Da muss man immer ein paar Sachen hin- und herschleppen“, erzählt Bäuerle.

Verein hatte sich eine Sanierung gewünscht

Dass hinter der Halle nun ein Flüchtlingsheim gebaut wird, erstaunt ihn: „Wir wollten immer eine größere Halle, aber dieser Platz dürfe nicht bebaut werden, hieß es. Nun steht da ein Flüchtlingsheim“, berichtet er. Nach dem Auszug der Flüchtlinge aus der Alfred-Wais-Halle hat sich Bäuerle „wenigstens eine Renovierung der Halle“ gewünscht. Doch der alte Boden wird vorerst nicht erneuert. Ob die Halle zu einem späteren Zeitpunkt einen neuen Boden bekommt, ist noch nicht entschieden.

Die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel und Roland Steiner vom Schulverwaltungsamt sind sich einig: Es sei nicht endgültig klar, wo die Vorbereitungsklasse unterkommen wird. Zur Auswahl stünden eben das Vereinszimmer des TSV und ein Raum in der Grundschule Birkach. Eine Wahl könne erst nach Absprache mit der Grundschule Birkach getroffen werden. Da aber zurzeit Sommerferien sind, wird diese Entscheidung nicht vor dem 12. September fallen. „Wir hoffen, wir finden eine andere Lösung als die Nutzung des Vereinszimmers“, meint Roland Steiner.