Machen Sie das an Einzelpersonen fest?
Der frühere Oberbürgermeister Wolfgang Schuster hielt gern Reden auf Hajek. Aber wenn es um ein Engagement ging, duckte er sich weg. Die damalige Kulturbürgermeisterin war ebenfalls desinteressiert. Sie hat der Stiftung nur zugestimmt, weil klar war, dass Otto Herbert Hajek nicht mehr lange leben würde. Hajek hat immer gesagt: ,Sie interessiert sich nur für Sport, nicht für die Kunst.’ Nur Manfred Rommel hatte die geistige Größe, sich für einen Künstler seiner Stadt zu verwenden. Dass Hajek das Leuze gestalten durfte, verdankt er Manfred Rommel. Und das ist heute ein Segen für die Stadt!
Was wünschen Sie sich für die Hajek-Villa?
Ich fände es ein Glück, wenn der neue Besitzer aus der Not des Denkmalschutzes eine Tugend machen würde.
Was meinen Sie damit?
Es wäre schön, wenn er die Kunst Hajeks, die ja nicht nur zeitlos ist, sondern auch sehr dekorativ, für sich und seine Produkte entdeckt. Ein Sofa aus seiner Fabrik macht sich bestimmt gut vor einem Hajek-Gemälde! Die Kunstwerke Hajeks schmücken mit ihrer kräftigen Farbigkeit jedes Design.
Sollte sich die Stadt Stuttgart endlich mehr engagieren?
Otto Herbert Hajek gehört zu den bedeutendsten Künstlern, die Stuttgart je gehabt hat. Die Stadt kann mit den Arbeiten von Otto Herbert Hajek einen Schatz heben. Der Künstler selbst hat noch den Plan entwickelt, dass die Skulpturen, die der Stadt gehören, einen Skulpturenpark vom neuen Bahnhof hoch zum Rosensteinmuseum bilden. Das wäre in der Gesamtheit ein einmaliges Kunstwerk, für das Besucher eigens nach Stuttgart kommen würden.