Es gibt runde und eckige Laternen, manche sind mit Motiven bemalt oder bedruckt, andere einfach nur bunt, in einigen brennen echte Kerzen, in anderen mit Batterien betriebene Lämpchen. In dieser St. Martins-Woche haben Laternen Hochsaison, die ersten Umzüge sind bereits vorbei, viele weitere sind in der ganzen Stadt noch geplant.

Lokales: Sybille Neth (sne)

S-Ost/S-Mitte - Die echte Laterne ist selbst gebastelt und übersteht Jahre. In der Leonhardskrippe an der Christophstraße werden die Eltern zum kreativen Miteinander mit den Kindern gebeten. „Wir bieten mehrere Termine am Vormittag an“, berichtet die Leiterin Eva Fink. „Wir stehen aber auf dem Standpunkt, dass die Kinder ihre Laterne weitgehend selbst basteln sollen und nicht die Eltern“, betont die Erzieherin. Die Mütter und Väter sollen nur Hilfestellungen geben. „Die ganz Kleinen können zum Beispiel einen Luftballon mit Kleister einstreichen und Seidenpapier darauf kleben“, lautet der Vorschlag der Erzieherin. Solche Kugellaternen entstehen auch im Waldorfkindergarten Allerleirauh im Bohnenviertel.

 

Das Hüten des Lichtes als Grundgedanke

„Wir legen großen Wert darauf, dass die Laternen selbst gemacht sind“, betont Beate Hauser, die Erzieherin an dem etwas anderen Waldorfkindergarten mit einem sehr hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund ist. „Die Kinder können zum Beispiel Aquarellpapier bemalen, einölen und falten“, erklärt sie. So entstehen die typischen sternförmigen Waldorf-Laternen.

Natürlich brennt in ihnen eine echte Kerze. „Das Hüten des Lichtes ist der Grundgedanke des Laternelaufens. Es geht beim Martinstag um die Achtsamkeit “, sagt Hauser, und auch ihre Kollegin Eva Fink aus der Leonhardskrippe betont: „Wir sind dafür, dass echte Kerzen verwendet werden. Die Kinder gehen dann vorsichtiger.“

Viele Laternenumzüge in dieser Woche

Letztlich bleibe es aber jedem selbst überlassen, ob die Laterne an einem Plastikstab mit Batterie und Leuchtmittel hängt oder am traditionellen Holzstock mit einer echten Kerze. Die flackerten allerdings am vergangenen Freitag beim großen Laternenumzug im Unteren Schlossgarten nur in wenigen Laternen. Die Stuttgarter Jugendhausgesellschaft hatte dort Kinder und Eltern zum Spielplatz beim Spielhaus eingeladen. Von dort aus zog die Schar – teilweise noch im Kinderwagen sitzend – durch die Nacht und lernte die magische Welt des Doktor Heribert Hoppenstedt kennen: Seine Trolle und der Gehilfe Zebedäus unterstützten den schrulligen Wissenschaftler und verteilten Nüsse oder jonglierten mit Feuerfackeln.

Fernab der Straßenlaternen und Schaufensterbeleuchtungen ist das Laufen mit der Laterne besonders reizvoll. Deshalb lädt das Haus des Waldes (Degerloch, Königsträßle 74) am 16. November von 11 bis 17 Uhr zum Laternenbasteln ein. Beim anschließenden Waldspaziergang können sie dann gleich ausprobiert werden.

Zu Martinsfeiern treffen sich am 11. November Kinder und Erwachsene an folgenden Orten: Zum Martinsspiel und Martinsmarkt lädt St. Elisabeth (Elisabethenstraße) um 17 Uhr ein. Besonders reizvoll ist die Beleuchtung des Bismarckplatzes mit Laternen und Fackeln. Anlass dafür ist die geplante Erneuerung des Platzes. In St. Konrad (Stafflenbergstraße 50) beginnt um 17.30 Uhr ein Familiengottesdienst. Anschließend lädt die Gemeinde zum Umtrunk im Hof ein.