Der Stuttgarter Gemeinderat will die örtlichen Hebammen künftig mit 100 Euro je Geburt unterstützen. Das Problem der hohen Versicherungsbeiträge bleibt aber weiter ungelöst.

Stuttgart - Die Stadt unterstützt von Juli an freiberufliche Hebammen mit einem höheren Zuschuss für von ihnen betreute Hausgeburten sowie Geburten im Geburtshaus. Der Verwaltungsausschuss hat am Mittwoch die Erhöhung von 10,23 Euro auf 100 Euro abgesegnet. Das Grundproblem der Hebammen löse diese zwar nicht, „aber es ist ein Signal dass es uns wichtig ist, dass dieses Angebot erhalten bleibt“, sagte Iris Ripsam (CDU). Auch Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) wollte die 100 Euro als „Zeichen der Wertschätzung“ verstanden wissen. Die Lösung der Haftpflichtfrage müsse auf Bundesebene erfolgen. Wie berichtet sind die Kosten für die Berufshaftpflicht drastisch gestiegen.

 

Zwischen 450 und 600 Euro pro Geburt

„Ich bin total begeistert, das ist eine große Wertschätzung“, sagte die Hebamme Ruth Hofmeister, die mit einer Kollegin vor Ort war. Die 100 Euro seien „ein relevanter Beitrag, um die außerklinische Geburtshilfe zu erhalten“. Zwischen 450 und 600 Euro verdiene sie an einer Geburt – da machten 100 Euro mehr viel aus.

Die Stadt rechnet mit 5000 Euro an Kosten in diesem Jahr und 10 000 Euro im nächsten. Die Mittel werden zunächst aus dem Familiencardbudget bestritten, das in den vergangenen Jahren nicht voll ausgeschöpft wurde. In den Haushaltsplanberatungen 2016/2017 soll dann über eine dauerhafte Bezuschussung entschieden werden.