Mit neuen Führungen und jeder Menge Klassikern will die Stadt die Touristen anlocken. Auch auf Interessenten mit individuellen Wünschen wird eingegangen.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Flexibilität wird bei der Esslinger Stadtmarketing und Tourismus Gesellschaft (EST) groß geschrieben. Zwar listet diese gerade in einer Auflage von 40 000 Exemplaren erschienene Broschüre „nur“ 40 verschiedene Stadtführungsangebote auf, mit denen Touristen aber auch Einheimischen die Schön- und Besonderheiten der Stadt vermittelt werden sollen. „Aber im Internet stehen weitere Vorschläge“, sagt der EST-Chef Michael Metzler und betont, dass sich Interessenten mit individuellen Wünschen in der Stadtinformation melden können. Metzler: „Da ist mittlerweile vieles machbar.“

 

Neun neue Angebote

Aber allein die in der Broschüre aufgelisteten Führungen zeigen die Bandbreite des Angebots. Neun neue Angebote kommen in diesem Jahr dazu, so der „Tourgenuss per Bus“, bei dem die Gäste in einem Mercedes-Benz-Oldtimer Bus zu den Sehenswürdigkeiten jenseits der Altstadt kutschiert werden. Die Route führt zum Sirnauer Hof, zum Jägerhaus und nach Weil, wo der König Wilhelm I. einst sein europaweit führendes Gestüt für die Araberzucht baute. Weil Esslingen sich aber nicht nur als historisches Schmuckkästchen versteht, sondern auch als wachsenden Wirtschaftsstandort fährt der Bus auch bei Weltunternehmen wie Festo vorbei.

In einen eher ruhigen, durch den Bau der Ringstraße vom Altstadtkern abgehängten, aber ebenso pittoresken Teil geht es bei der Führung „Esslinger Beutau – die alte Weingärtnervorstadt“. Mit der Neuzeit beschäftigt sich die Führung „Stadt im Wandel – aktuelle Baupläne und Baustellenbesichtigungen“, die die EST zusammen mit der Stadtverwaltung anbietet. Dabei werden unter anderem der Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht und der Leiter des Stadtplanungsamts, Daniel Fluhrer, interessierte Bürger über die aktuellen Veränderungen im Stadtbild informieren.

Trend geht zu außergewöhnlichen Erlebnistouren

Besonders glücklich ist Michael Metzler darüber, dass es gelungen ist, erstmals eine Tour speziell für Rollstuhlfahrer in das Programm aufnehmen zu können. Aber die EST setzt auch wieder auf Bewährtes. Die Segway-Touren in die Weinberge und durch die Innenstadt gehören ebenso dazu wie die klassische historische Stadtführung oder der Spaziergang mit der Putzfrau Erna, bei der im vergangenen Jahr mehr als 1000 Gäste einen Einblick in die schwäbische Putzmentalität bekommen haben.

Der Trend, hat Michael Metzler festgestellt, geht auch in Esslingen ein wenig weg von der klassischen Stadtführung hin zu außergewöhnlichen Erlebnistouren. Dabei spielt die schwäbische Sprache eine ebenso große Rolle wie die Kulinarik: Führungen mit einem integrierten oder sich anschließenden Gastronomieangebot werden immer häufiger gebucht. Auch schauspielorientierte Führungen mit kostümierten Begleitern gewinnen an Bedeutung. Insgesamt hofft die EST, dass die rund 30 Stadtführer auch 2012 wieder mehr als 40 000 Menschen von den Schönheiten Esslingens überzeugen können.