Am Donnerstag hat das Merlin zur "Elefantenrunde" der Stuttgart-Blogger eingeladen. Zum Lesen, Diskutieren und Fotos schauen. Ein Stadtkind war auch dabei. Und am Ende sind sich alle einige: Stuttgart ist dufte.

Stuttgart - Wie hat sich eigentlich die Wahrnehmung der Stadt durch die in Mode gekommenen Stuttgart-Blogs in den vergangenen Jahren verändert? „Gar nicht“, findet Martin Elbert von Kessel.tv: „Die Stuttgarter fanden ihre Stadt schon immer geil.“ Das einzige, was vor den Blogs fehlte, war ein Sprachrohr - die Liebe zu Stuttgart könne eben erst jetzt durch die Blogs zum Ausdruck gebracht werden. Unter anderem durch die Blogs, die am Donnerstagabend im frisch renovierten Café des Kulturvereins Merlin im Stuttgarter Westen auf der Bühne saßen: Neben Elbert waren das seine Kessel.tv-Kollegen Thorsten Weh und Michael Setzer, daneben Patrick Mikolaj von Unnützes Stuttgartwissen, der "Fuck Yeah Stuttgart"-Fotoblogger Harald Völkl und Ingmar Volkmann für diese bescheidene Kolumne. Moderiert hat Jan Georg Plavec, ebenfalls von der Stuttgarter Zeitung.

 

„Stadtgeschichten“ war das Thema und einige dieser Stadtgeschichten sind auch vorgelesen worden. Michael Setzer erzählt von einer Nacht in Stuttgart; Thorsten Weh liest seinen offenen Brief an Ingo Arzt - einen Stuttgart-Korrespondenten von der Taz, der in einem Artikel kein gutes Haar an der Stadt gelassen hat. Und Ingmar Volkmann berichtet von einem Abend mit Brody, der mit zu viel Gin Tonic geendet hat.

Es gibt kein Clubsterben

Dazwischen werden Fotos von Harald Völkl gekuckt, einiges Unnützes Stuttgartwissen vorgetragen und diskutiert, über die Liebe zu Stuttgart und solche Un-Wörter wie Subkultur, Clubsterben und Zwischennutzung, die in der jüngsten Zeit so oft gesagt wurden. Warum er seine Stadt so mag kann Setzer eigentlich gar nicht so recht beantworten. „Man muss einfach mit offenen Augen durch die Stadt laufen, das reicht schon“, sagt er. Auf Vergleiche mit anderen Städten gebe er nichts, Vorurteile hingegen seien gar nicht so schlimm: „Wie scheiße bist du dran, wenn die Leute nicht mal mehr einen Witz über dich machen“, sagt Setzer. Gemeint ist Hannover.  

Stichwort Clubsterben: Auch das „gibt’s nicht“ finden Thorsten Weh und Martin Elbert. „Es gab noch nie so viele Clubs wie heute“, sagt Weh. Elbert findet sogar, es gibt zu viele Clubs für zu wenig Leute. „Die Subkultur formiert sich immer wieder neu“, sagt Weh. Schon am Samstag eröffnet wieder was Temporäres an der Tübinger Straße.

Am Ende des Abends waren sich alle einig: Stuttgart from the Heart! Und wann gibt’s endlich Jägermeister?