Wo gibt es die beste Currywurst und wo die besten Maultaschen? Wenn Stuttgarter und Berliner gemeinsam ausgehen, wird über Essentielles diskutiert.

Stuttgart - Wenn Berliner und Stuttgarter gemeinsam ausgehen, kann es nur zwei Themen geben: Currywurst und Maultaschen. Wir sitzen also eines Abends in einer Bar. Vier Schwaben und ein Exil-Berliner, der es immerhin schon seit einigen Jahren in der Landeshauptstadt aushält. Und das obwohl es dort seiner Meinung nach keine vernünftige Currywurst gebe. „Brunnenwirt!“ – schreien wir im Chor. Und der Berliner schaut irritiert. Die fettige Variante beim Brunnenwirt könne ihn nach durchfeierter Nacht inzwischen zwar retten, aber noch immer nicht überzeugen. Das sei doch keine echte Currywurst! Die echten Maultaschen meint er aber schon gefunden zu haben, in einem kleinen Hotel irgendwo in oder um Esslingen, so genau können wir das an diesem Abend nicht mehr verorten.

 

Beeinflusst vom bodenständigen Inhalt der Diskussion zweifeln wir schnell an unseren Getränken auf dem Tisch. Wir befinden uns in einer Stuttgarter Bar, die mit einer enormen Gin-Auswahl und dazugehörigen Tonic-Sorten glänzt (Und einem Schild im Eingangsbereich, auf dem das Mitführen von Schusswaffen untersagt wird – aber das ist eine andere Geschichte).

Die Einfachheit der Dinge

Im Gin Tonic schwimmen Beeren, aus dem Glas ragt ein gut bestellter Kräutergarten. Man dringt kaum zur Flüssigkeit vor, ohne dass der Rosmarin in die Nase sticht. Wir versuchen daher den Barkeeper von der Einfachheit der Dinge zu überzeugen. „Was ist aus der guten alten Schweppes geworden?“, fragt einer aus unserer Runde mit nostalgischem Unterton. Der Barkeeper rollt mit den Augen. Wir fliehen! An einem Ort, an dem vor Schusswaffen gewarnt wird, möchten wir keinen Ärger.

Wir springen auf die Räder, fahren ein paar Straßen weiter und begutachten die neue Bar der Schocken-Macher, die an diesem Abend eröffnet. Das „White“ im Schwabenzentrum, das irgendwann im Herbst um den Club „Noise“ ergänzt wird, ist hübsch geworden. Man sitzt wie im Stadion auf einer Art Tribüne aus Holz und blickt auf die Bar oder aus dem Fenster auf den Platz. Auch dort drängen sich bei der Eröffnung die Gäste dicht aneinander.

Zurück in die Zukunft: An diesem Wochenende begeben wir uns mal wieder in die Clubs, in denen es zu laut für Diskussionen ist. Zum Beispiel am Samstag in die Schräglage. Dort ist Falk Schacht zu Gast, Hip-Hop-Journalist, der bei der Gelegenheit mit Plattenkisten hinterm Pult steht.