Von einer rabiaten Italienerin bis zum Chocolate Mule im Paul & George an der Weberstraße – ein Abend im Bohnenviertel.

Stuttgart - Ein Dienstagabend am Charlottenplatz. Zum Start schaffen wir eine gute Grundlage für die folgende knallharte Recherche in der neuen Bar Paul & George einige Meter weiter an der Weberstraße im Bohnenviertel. Das La Bruschetta, das wir dafür ausgesucht haben, ist winzig klein, besteht eigentlich nur aus einem Tisch und einer kleinen Küche, in der Barbara Oldanis den Kochlöffel schwingt und dabei immer etwas hektisch wirkt. Streng streckt sie uns einen Zettel samt Stift entgegen und schickt uns wieder raus auf die Straße. Der Charlottenplatz ist eben ein hartes Pflaster, freundlich Bestellungen entgegennehmen kann ja jeder. Wir lachen, denn so kennen wir die Italienerin. Nachdem wir unsere Wünsche notiert haben, bekommen wir Pizza und Pasta.

 

Mit der ordentlichen Grundlage im Bauch geht es die Weberstraße entlang, diese langgezogene Lebensader, die Bohnen- und Leonhardsviertel miteinander verbindet, in Richtung Paul & George, eigentlich Englisch ausgesprochen oder lustig, wie wir sind, Paule & Schorsch. Zwischen Rotlicht, Champagner-Bar und anderen Etablissements haben Janusch Munkwitz und Dawit Porwich etwas wirklich Schickes geschaffen. Das findet offensichtlich die halbe Stadt – selbst an einem Dienstagabend ist kaum noch ein Platz zu kriegen, also quetschen wir uns ans Fenster neben dem Eingang. Um unserem Rechercheauftrag umfassend nachzukommen, bestellen wir einmal die gesamten Cocktailempfehlungen des Frühlings und favorisieren – natürlich – den Chocolate Mule. Ebenfalls ein Knaller ist der Drink Roasty Walnut. Der Whiskey wird hier mit eingelegten gerösteten Walnüssen, Walnusssirup und Eiweiß gemixt, am Ende dieses Alkoholerlebnisses bekommt man noch eine Walnuss auf dem Löffel serviert: Als Eiweißshake mit Schuss ist die Komposition des Bodybuilders und Ausgehers Liebling zugleich.

Von der neuen Bar zu einem neuen Club. Am kommenden Samstag eröffnet im ehemaligen Junior, dem kleinen Bruder des benachbarten Club Schocken, das Yart. Seit einiger Zeit wird dort schon renoviert, der Junior rausgekehrt und das neue Interior für das Yart hergerichtet. In Zukunft sollen dort wechselnde DJs auflegen, mit Musik von House bis Hip-Hop. Das Yart, dessen Motto „Klingt nach Rauch, schmeckt nach Musik“ lautet, hat an jedem Abend geöffnet. Schauen wir Samstag direkt mal vorbei. Ausführlicher Testbericht folgt.