Die Stadt Stuttgart bietet im Internet neue Karten mit unzähligen Informationen – man kann sich dort Kaltluftströme, Taxistände oder Baumarten anzeigen lassen. Eine Reihe historischer Karten rundet das neue Angebot ab.

Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Stuttgart - Die Stadt Stuttgart hat auf ihrer Internetseite eine sehr umfangreiche Sammlung von Stadtplänen freigeschaltet – die Bürger können dort kostenlos und schnell sehr viele Informationen finden, zum Beispiel, wo der nächste Altglascontainer steht, wie teuer Grundstücke in bestimmten Vierteln sind oder wie eine Straße vor 100 Jahren bebaut war. Die Stadt selbst rühmt sich, dass das Stadtmessungsamt damit eine webbasierte Lösung zur Verfügung stelle, die zu den innovativsten Anwendungen von Stadtplänen in Deutschland zähle.

 

Zum Start des Portals klickt man unter www.stuttgart.de ganz oben auf „Stadtplan“ oder gibt in der Adresszeile des Browsers www.stuttgart.de/stadtplan ein. Bei der Nutzung des Internet-Explorers kam es beim Test durch die StZ-Redaktion allerdings zu Darstellungsproblemen; der Browser Firefox zum Beispiel lief dagegen reibungslos. Es erscheint ein Stadtplan von Stuttgart, auf den man über ein Menü verschiedenste Informationen einblenden kann. So kann man sich im Bereich Umwelt die Kaltluftströme über Stuttgart anzeigen lassen, den mittleren Jahresniederschlag oder auch die Lärmpegel – jeweils scharf für einzelne Straßen oder Viertel.

19 000 Euro pro Quadratmeter

Auf der Königstraße kostet ein Quadratmeter 19 000 Euro

Im Bereich Freizeit finden sich alle Grillplätze im Stadtgebiet, alle Museen, Minigolfplätze oder Toilettenanlagen. Man kann nach Behörden, P&R-Plätzen, Kirchen, Schulen oder Taxiständen suchen. Alle Standorte von Mobilfunkanlagen sind verzeichnet, man kann sich die Grenzen jedes einzelnen Grundstücks im Maßstab 1:500 anschauen, und man kann auch prüfen, was in den einzelnen Vierteln für Grund und Boden gezahlt wird – an der Königstraße sind es übrigens 19 000 Euro, wohlgemerkt pro Quadratmeter.

Sehr interessant sind auch die Luft- und Schrägbilder, die an vielen Stellen des Stadtplans angeklickt werden können. Bei Luftbildern lassen sich über einen Schieber zudem Fotos aus den Jahren 2006, 2009, 2011 und 2013 überblenden, sodass man wie im Zeitraffer die Entwicklung eines Viertels dargestellt bekommt. Gerade bei größeren Neubebauungen wie im Europaviertel ergeben sich spannende Einblicke.

Viele historische Stadtpläne

Die Android-Version für Smartphones fehlt noch

Daneben besitzt das Portal auch mehrere historische Karten, die ebenfalls überblendet werden können. Insgesamt sind zehn historische Stadtpläne aus den Jahren von 1914 bis 1999 verfügbar. Über Icons auf der Karte kann man sich zudem historische Fotos anzeigen lassen.

Die Stadtpläne können nicht nur auf dem PC, sondern auch auf Tablets genutzt werden. Für Smartphones gibt es ebenfalls bereits eine Version, allerdings nur für das Apple-Betriebssystem iOS. Die Android-Version werde derzeit entwickelt.