Baden-Württemberg steckt mehr Geld in die Sanierung seiner Städte und bekommt 152 Millionen Euro vom Land und 101 Millionen Euro vom Bund um marode Gebäude oder Plätze auf Vordermann zu bringen.

Stuttgart - Land und Bund geben mehr Geld für Sanierungen von Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg aus. Wie das Wohnungsbau-Ministerium am Donnerstag in Stuttgart bekanntgab, sollen die Fördergelder für 2017 um etwa ein Viertel auf 253 Millionen Euro erhöht werden. Mit dem Geld werden den Angaben zufolge 403 Projekte im ganzen Land unterstützt.

 

Das dicke Plus in diesem Jahr ist vor allem auf die Bundesregierung zurückzuführen: Lag der Förderbetrag 2016 noch bei 56,3 Millionen Euro, erhöht der Bund nun auf insgesamt 101 Millionen Euro - das ist also fast eine Verdopplung. Die Gelder vom Land stiegen in diesem Jahr nur leicht um fünf Millionen Euro auf 152 Millionen Euro.

Es handelt sich in 277 Fällen um bereits laufende Projekte, die finanziell aufgestockt werden. 68 weitere Vorhaben sind laut Ministerium neue Sanierungen. Zusätzlich werden 58 Projekte des Bund-Länder-Investitionspakts „Soziale Integration im Quartier“ gefördert. Beispielsweise sollen in Mannheim Wohngebäude mit 3,8 Millionen Euro erneuert und der Marktplatz in Neuenstadt am Kocher mit 1,5 Millionen Euro auf Vordermann gebracht werden. Er gilt als historisch wertvolle Bausubstanz.

Verhaltener Beifall von der Bauwirtschaft

Mit den Finanzspritzen sollen neben neuen Arbeitsplätzen auch weitere Investitionen aus privater und öffentlicher Hand gesichert werden, sagte Wohnungsbau-Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). „Mit der Städtebauförderung helfen wir den Kommunen, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.“

Aus der Bauwirtschaft kam verhaltener Beifall. Rainer Mang von dem Branchen-Sprachrohr Bauwirtschaft Baden-Württemberg begrüßte zwar den Zuschuss, verwies aber auch auf einen Investitionsstau in Milliardenhöhe in den Kommunen. „So wirken die Gelder nur wie ein Tropfen auf dem heißen Stein“, sagte der Branchenvertreter.

SPD-Landeschefin Leni Breymaier sah die Erhöhung der Mittel positiv. Aus ihrer Sicht gehören die Meriten dafür aber weniger der Landesregierung. Das Land habe den Kommunen an anderer Stelle den Geldhahn zugedreht, woraufhin der Bund „einen kräftigen Teil“ zum Förderpaket beigetragen habe, sagte die Sozialdemokratin.