Das Stadtteilmanagement kümmert sich weitere zwei Jahre um den Hallschlag, der sich mitten im Wandel befindet. Die Gemeinderäte haben dafür 200 000 Euro bewilligt. Auch ab 2017 soll es jemanden geben, der sich hauptberuflich um das Quartier bemüht.

Bad Cannstatt - Das Projekt Zukunft Hallschlag wird um zwei Jahre verlängert. Die Gemeinderäte im Ausschuss für Umwelt und Technik haben knapp 200 000 Euro bewilligt, um die Stadtteilmanager vom Büro Weeber und Partner bis Oktober 2017 weiter zu finanzieren. Seit 2007 ist der Hallschlag im Bund-Länder-Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Soziale Stadt“. Seither ist viel passiert im Quartier, doch es gebe auch noch eine Menge zu tun, wie Antje Fritz und Andreas Böhler vom Stadtteilmanagement in der vergangenen Sitzung der Bezirksbeiräte berichtet haben.

 

Die Strukturen festigen

Die beiden größten laufenden Projekte sind der Bau und die Konzeption des Mehrgenerationenzentrums. Doch auch der Wechsel in der Bevölkerung nach der Sanierung der Straßen und Wohngebäude wie auch die Integration der Flüchtlinge seien Herausforderungen, für die das Stadtteilmanagement noch benötigt werde. Ein weiteres Ziel für die kommenden zwei Jahre sei es, die Strukturen für alle Projekte, Aktivitäten und Aktionen so zu festigen, dass sie nach dem Rückzug der Stadtteilmanager mit dem Engagement der Bürger und der Institutionen auf dem Hallschlag weiterlaufen.

In ihrem Jahresbericht blickten die Stadtteilmanager aber auch wieder auf abgeschlossene Projekte zurück – die Einweihung des Travertinparks und des Nastplatzes sowie die Eröffnung des neuen Drachenspielplatzes an der Rostocker Straße sind nur wenige Beispiele. Mit die stärkste Außenwirkung hat wohl die Umgestaltung von Düsseldorfer, Bochumer und Dortmunder Straße. Die Rückmeldungen von außen seien insgesamt sehr positiv, wie Andreas Böhler dem Gremium stolz berichtete. „Das Image des Hallschlags hat sich geändert.“

Leuchtturmprojekt für Bad Cannstatt

Die Bezirksbeiräte lobten die Erfolge des Stadtteilmanagements durch die Bank. „Einen Stadtteil, der keine Zukunft hatte, so hinzukriegen, ist eine fantastische Arbeit“, sagte etwa Doris Höh von der FDP. Die Soziale Stadt „ist ein Leuchtturmprojekt für Bad Cannstatt“, lobte Gerhard Veyhl von den Freien Wählern. Dass die zwei weiteren Jahre nötig sind, darüber sind sich im Gremium alle einig. Doch es wurde auch noch weiter in die Zukunft geblickt: Die Arbeit der Stadtteilmanager komplett auf Ehrenamtliche zu übertragen, sei schwierig, meinte Peter Mielert von den Grünen. Er wie auch der Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler plädierten für ein Modell, wie es es bereits im Bad Cannstatter Stadtteil Espan gibt.

Im dortigen Mehrgenerationenhaus, dem Anna-Haag-Haus, ist eine feste Stelle angesiedelt. Die Stadtteilmanagerin koordiniert Projekte, Institutionen und Ehrenamtler. Gritta Rotter vom Stadtplanungsamt hatte da gute Nachrichten: „Wenn das Mehrgenerationenhaus fertig ist, wollen wir ab 2017 eine solche 50-Prozent-Stelle“, sagte sie. Das nötige Geld sei schon beantragt.