Sie finden, was andere achtlos wegwerfen. Bei der Putzete sammeln Kinder Müll und Schrott im ganzen Stadtteil ein. Damit beteiligt sich der Fasanenhof an der stadtweiten Let’s-putz-Aktion.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Fasanenhof - Die Ausbeute der Schüler der Klasse 4b der Fasanenhofschule konnte sich sehen lassen: Zusätzlich zu drei großen blauen Müllsäcken voll mit kleinerem Unrat haben sie einen kaputten Ofen, eine Spüle und ein Bobbycar eingesammelt. Ihr Suchgebiet war im hinteren Bereich der Kurt-Schumacher-Straße und des Ehrlichwegs, entlang des Erbgrabens und der Stadtbahngleise. Den Ofen haben die Kinder im Bachbett gefunden und das Bobbycar als Transportmittel benutzt, um das schwere Gerät zum Jugendhaus zu bringen, wo der Müll erst einmal abgeladen wurde. „Die Schüler haben fleißig gesucht und gesammelt“, sagte Ursula Oestringer, die Klassenlehrerin der 4b. „Von ihrem großen Fund waren sie regelrecht begeistert.“

 

Die Stadtteilputzete ist aber nicht dazu gedacht, den Schülern einen Tag schulfrei zu geben, sie dient der Umwelterziehung. „Es geht darum, die Kinder für Müll, Verschmutzung und den richtigen Umgang mit der Natur zu sensibilisieren“, erklärte Günther Joachimsthaler. Er ist der erste Vorsitzende des Bürgervereins Fasanenhof, der die Stadtteilputzete seit Jahren organisiert. Damit beteiligt sich der Stadtteil an der stadtweiten Let’s-putz-Aktion. Verantwortlich für den Wettbewerb zwischen den Stadtbezirken sind die Abfallwirtschaft Stuttgart, das Garten-, Friedhofs- und Forstamt und der Verein Sicheres und Sauberes Stuttgart. Die gemeinsamen Putzaktionen sollen insbesondere Kinder dazu animieren, ihr Umfeld sauber zu halten. „Über die Jahre ist immer weniger Müll zusammengekommen“, sagte Joachimsthaler. „Das ist eigentlich ein gutes Zeichen.“

Über 200 Kinder beteiligen sich an der Putzaktion

Am vergangenen Freitag kamen gut 20 Müllsäcke zusammen; es habe auch schon Zeiten gegeben, da seien es 50 gewesen, erinnerte sich der Vorsitzende des Bürgervereins. An der Aktion waren in diesem Jahr unter anderem Kinder aus allen Fasanenhofer Schulen, der SOS-Kinderdorf-Kita und dem Tagheim beteiligt. Auch Kinder der Grundschulförderklasse der Fasanenhofschule halfen fleißig mit.

Mehr als 200 kleine Helfer durchkämmten – mit Einweghandschuhen ausgestattet – Wiesen, Wegesränder und Gebüsche auf der Suche nach Unrat, den andere Menschen einfach weggeworfen haben. Und da fand sich so einiges: Getränkekartons, Teppiche, Regenschirme, Kleidung, Blumentöpfe und eine ganze Menge Verpackungsmüll. „Die Kinder sind immer stolz, wenn sie etwas finden. Je größer, desto besser“, sagte Oestringer. Zur Belohnung bekamen sie für ihr Engagement eine kleine Stärkung im Jugendhaus.