Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann fordert die Möglichkeit, in Städten wie Stuttgart eine City-Maut einzuführen.

Stuttgart - Die Kommunen müssen nach Überzeugung von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) über die Einführung einer City-Maut entscheiden dürfen. Das Eintrittsgeld könnte Staus und Umweltprobleme verringern und sei eine Einnahmequelle für einen besseren Nahverkehr. Das feinstaubgeplagte Stuttgart habe die besten Voraussetzungen für eine City-Maut. In den Großraum pendelten viele Menschen, die eine Gebühr zum Umsteigen auf Bus und Bahn bewegen könnte. Am 10. Mai 2011 wurden zwischen sechs und 22 Uhr am Kesselrand 412 000 Fahrzeuge gezählt.

 

Die Höhe der Maut müsse mindestens auf dem Niveau eines ÖPNV-Tagestickets liegen. Das wären in Stuttgart 9,70 Euro für vier Zonen. Allerdings erteilte ihm der Koalitionspartner SPD prompt eine Abfuhr. „Hermann sollte sich besser an wirkungsvollen Maßnahmen gegen die Abzocke beim Benzinpreis beteiligen“, sagte die Generalsekretärin Katja Mast. Der FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke kritisierte, die Grünen suchten nach immer neuen Belastungen für die Bürger. Hermann will die Idee in die Kommission der Länderverkehrsminister einbringen. Auch radikale Varianten bis hin zum Zwangsticket für alle Bewohner eines Großraums bei gleichzeitigem Nulltarif im ÖPNV müssten diskutiert werden. Es dürfe keine Tabus geben.