Nach Jahren des Stillstands ist für das Altbauareal nahe des Schorndorfer Bahnhofs ein Sanierungsprogramm im Gespräch.

Schorndorf - Dass Schorndorf zwei Gesichter haben kann, lässt sich an der unmittelbaren Umgebung des Bahnhofs am besten ablesen. Wer dort ankommt und sich nach Süden wendet, betritt die aufwendig sanierte Altstadt. Im Norden beginnt indes die Vorstadtstraße, ein Quartier aus alten Häusern, das von den zahlreichen Passanten und den vielen geparkten Autos wenig profitiert und bessere Zeiten gesehen hat. Ein unschöner Zustand einer zentrumsnahen Straße, wenn man bedenkt, was für Nachbarn die Vorstadtstraße hat. Auf der einen Seite das aufwendig ausgebaute Kreisberufschulzentrum, das dem Quartier viel Zulauf bringt, auf der anderen Seite die noch leer stehenden Gebäude der früheren Lederfabrik Breuninger, die es nicht mehr lange geben wird. Sie sollen, wie der Gemeinderat jetzt beschlossen hat, fast gänzlich abgerissen werden und einigen Wohnbauzeilen Platz machen.

 

Oberbürgermeister: „Ein Sorgenkind“

Bliebe aber noch das „Sorgenkind“ Vorstadtstraße, als das es der Schorndorfer Oberbürgermeister Matthias Klopfer im Gespräch mit unserer Zeitung bezeichnet hat. Der Rathauschef hat verkündet, dass man die Vorstadtstraße umgestalten und ein „kleines Sanierungsprogramm“ für das Gebiet auflegen wolle. Wer sein Haus oder dessen Fassade in Ordnung bringt, dürfte dann mit einem städtischen Zuschuss rechnen. Er wünsche, dass das Programm bald komme, betonte der Rathauschef. Die Häuser nach und nach aufzukaufen und die Straße zu sanieren, sei keine Option. Die Besitzstruktur sei „sehr kleinteilig“, weshalb es laut dem OB viele Jahre dauern werde, bis alle Gebäude der Vorstadtstraße in städtischer Hand seien.

Das größte Problem ist laut dem Oberbürgermeister jedoch „der immense Parkdruck“, verursacht von der großen Zahl von Schülern des benachbarten Berufschulzentrums. Im Juli will der OB im Zusammenhang mit dem Parkraumkonzept im Gemeinderat diskutieren lassen, ob auf einem Grundstück auf der östlichen Seite des Breuninger-Areals ein Parkhaus gebaut werden solle. Dieses solle „das Thema Park & Ride-Stellplätzen besser organisieren“. Die Stadt will die Stellplätze, die sich auf der anderen Seite der Bahngleise befinden, mittelfristig als normale Besucherparkplätze nutzen. Laut dem OB sollten „alle, die in der Innenstadt arbeiten“, in dem Parkhaus parken. Die Parkplätze südlich der Bahnlinie wären dann auswärtigen Stadtbesuchern vorbehalten.

Verhandlungen mit den Grundstücksbesitzern

Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte Klopfer zudem, dass die Stadt weitere Verhandlungen mit Grundstücksbesitzern nahe der Vorstadtstraße führe – etwa dem Mühlenbesitzer Jochen Hahn, der Firma Schatz, der eine Grünfläche nordöstlich des Areals gehört, und einem direkt neben dem Breuningerareal befindlichen Discounter, der Erweiterungswünsche habe.