Die Stadt Leinfelden-Echterdingen unterstützt 2016 beide Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit erneut mit jeweils 145 000 Euro.

Leinfelden-Echterdingen - Die Große Kreisstadt muss sparen. In den kommenden Jahren sind Investitionen von 99 Millionen Euro nicht gedeckt. Das hat die Klausurtagung des Gemeinderates ans Licht gebracht. Die Folgen: Fraktionen wie CDU und Freie Wähler versuchten in der jüngsten Sitzung des Verwaltungs-, Kultur- und Sozialausschusses bei fast allen Punkten, die auf der Tagesordnung standen, den Rotstift anzusetzen – auch beim städtischen Zuschuss für den Musberger Aktivspielplatz (Aki) und für die Echterdinger Jugendfarm.

 

Die CDU-Stadträtin Ilona Koch sagte: „Das Angebot ist klasse. Wir können aber nicht alles erhalten und erweitern ohne eine finanzielle Beteiligung der Eltern.“ Ihr Fraktionskollege Klaus Machanek verdeutlichte die neue Linie der CDU: nicht nur nach den Ausgaben der Stadt schauen, sondern auch die Einnahmen in den Blick zu nehmen. Oberbürgermeister Roland Klenk sagte: „Hier geht es nicht um die Qualität der Arbeit. Die Frage ist, ob wir die Einrichtungen weiterhin so fördern können.“

Der Besuch ist freiwillig und kostenlos

Die Sitzung hat aber gezeigt, dass sich gerade diese Einrichtungen nicht zum Sparen eignen. Sie werden zwar immer wichtiger für die Betreuung von Schulkindern, sie bieten aber vor allem offene Kinder- und Jugendarbeit an. „Bei einem offenen Angebot muss man eben nicht Mitglied sein, um daran teilzunehmen“, stellte SPD-Stadtrat Jens Zellmer klar. Man müsse ja schließlich auch keinen Eintritt auf einem öffentlichen Spielplatz bezahlen. Will heißen der Besuch ist freiwillig, kostenlos und bedarf keiner Anmeldung. Kinder, die regelmäßig reiten, würden allerdings angehalten mitzuhelfen, also beispielsweise den Stall der Tiere auszumisten.

Sabine Onayli (L.E.-Bürger) sagte: „Ich möchte dafür plädieren, den Rotstift anderswo anzusetzen.“ Ins gleiche Horn stieß Barbara Sinner-Bartels (SPD). Sie erinnerte an: „eine schwierige Diskussion um die Förderung dieser Einrichtungen vor einigen Jahren“. Ein flammendes Plädoyer für die offene Kinder- und Jugendarbeit hielt auch FDP-Stadträtin Judith Skudelny. Sie sagte: „Kinder lernen dort den Umgang mit Tieren, Baumaterial und Natur – also beispielsweise woher die Milch kommt.“ Auf die Frage des Landwirts Walter Vohl (Freie Wähler), welche Tiere denn gemolken werden, erfolgt die Antwort prompt: „Ziegen.“

Am Ende einer längeren Diskussion einigte sich der Ausschuss darauf, beiden Einrichtungen auch 2016 einen Zuschuss von jeweils 145 000 Euro zu gewähren.