Nach dem Ausbruch der Krankheit, sind die Kinder der Familie aus dem Stadtteil Stammheim vom Unterricht ausgeschlossen. Eine Ansteckung ist nur durch Körperkontakt möglich.

Stuttgart - Eine Großfamilie mit zahlreichen Kindern in Stammheim ist an Krätze erkrankt. Das Gesundheitsamt hat einen Kinderarzt vor Ort geschickt, der die Erkrankten untersuchen soll und Tipps gibt, wie die ansteckenden Krankheit zu bekämpfen ist. Martin Priwitzer, der Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen beim Gesundheitsamt, betont, dass die Krätze nur durch Körperkontakt übertragen wird. „Bei normalen sozialen Kontakten ist dies nicht so leicht möglich“, beruhigt er.

 

Matratzen werden ausgetauscht

Zum Ausbruch kommt sie durch mangelnde Hygiene. Die derzeit im Haushalt lebenden Kinder der Familie besuchen drei verschiedene Schulen in Stammheim und Zuffenhausen. Die Schulen haben ihnen den Besuch des Unterrichts untersagt, dies ist nach dem Infektionsschutzgesetz möglich. „Wir hatten die Krätze immer mal wieder hier“, weiß Privitzer. Die Großfamilie wird jetzt behandelt, die betreuenden sozialen Einrichtungen sorgen dafür, dass die Matratzen ausgewechselt und alle Textilien gewaschen werden. Außerdem muss die gesamte Wohnung gründlich gesaugt werden. Die Krankheit wird durch Krätzmilben ausgelöst. Diese graben sich in die Haut und bohren kleine Gänge. Erst etwa fünf Wochen nach der Ansteckung tritt starker Juckreiz ein. Auf der Haut zeigen sich gerötete, schuppige und eventuell stecknadelkopfgroße Erhebungen.

In Pforzheim wurde kürzlich eine Massenuntersuchung von 80 Schülern und ihren Angehörigen ausgerufen. Dort hatte eine Familie die Krätze nicht in den Griff bekommen. Sie trat mehrfach auf. In einem solchen Fall tritt die Meldepflicht ein.