Zwei Stuttgarter Studenten wagen sich mit einem Startup in die Selbstständigkeit. Sie versprechen ihren Kunden deren Lieblingseissorte – hergestellt in wenigen Minuten. Zurzeit sammeln sie per Crowdfunding das Kapital ein.

Nachrichtenzentrale : Lukas Jenkner (loj)

Stuttgart - Wer wollte nicht schon immer einmal Banane-Cookie oder welche Kombination sonst dem Eisfreund im Kopf herumspukt, als Eissorte probieren? Jan-Peter Valenta und Oliver Reif wollen dies ihren künftigen Kunden ermöglichen. Sie planen einen kleinen Eisladen in der Stuttgarter Innenstadt, in dem sie ihrer Laufkundschaft innerhalb von zwei Minuten die Wunsch-Eissorte herstellen wollen. „H.Ice“ heißt ihr Startup, das H steht für „healthy“, also gesund. „Bio-Eis aus regionalen Produkten und ohne künstliche Zusätze“, verspricht Jan-Peter Valenta.

 

Die Idee zu den so genannten „Ice Rolls“ hatten die beiden Studenten nicht selbst. Einem Freund waren die schnell hergestellten Leckereien beim Thailandurlaub aufgefallen, er schickte ein Video davon in die Heimat. Die anschließende Recherche im Internet habe ergeben, dass etwas Vergleichbares in Deutschland zurzeit noch nicht angeboten werde, erzählt Valenta. „Dann haben wir uns gesagt, wir sind jung, wenn wir ein Geschäft mal ausprobieren können, dann jetzt.“

Der Clou an dem Eis von H.Ice ist die Herstellung. Frisch heißt nämlich wirklich frisch: Die Zutaten werden mit einer Grundmasse auf der Gefrierplatte kleingehackt und vermengt, während sie allmählich vereisen. Schließlich entsteht ein Speiseeis, das mit einem Spatel in Rollen von der Platte geschoben.

Das Kapital soll die Crowd aufbringen

Zurzeit versuchen die beiden 25-Jährigen, das Kapital zum Start ihrer kleinen Unternehmung per Crowdfunding auf dem Startup-Portal Startnext einzusammeln. Bis Ende Juli läuft das Projekt dort, 10.000 Euro wollen die beiden einsammeln. Wer sich beteiligt, erhält Dankeschön-Geschenke, die je nach eingesetztem Kapital von einer Portion Eis im Wert von fünf Euro bis hin zur eismäßigen Versorgung einer ganzen Hochzeit oder Party im Wert von 1000 Euro reichen.

Das Kapital ist die eine Hürde, die richtige Location in der Stuttgarter Innenstadt die andere. Der Laden soll von Laufkundschaft leben, deshalb wäre ein Standort in der Fußgängerzone ideal. Doch dort sind die Ladenflächen begrenzt und begehrt und entsprechend teuer. „Wir haben ein paar Gespräche geführt“, sagt Valenta dazu. Ein Eis-Geschäft unterliegt strengen Auflagen des Gesundheitsamtes, unbedingt notwendig ist zum Beispiel ein Wasseranschluss. „Wenn in einem Laden schon einmal Gastro drin gewesen wäre, wäre das ideal“, sagt Valenta, der Wirtschaftswissenschaften in Hohenheim studiert, während Reif für Chemie an der Uni Stuttgart eingeschrieben ist.

Wenn es dann so weit sein sollte, werden Valenta und sein Kompagnon vier Grundvarianten anbieten: Natural, Vegan, Sports und Sweet. Im Grundsatz ist übrigens auch das Produkt von H.Ice letztlich nur ein Eis. Begriffe wie bio, natürlich und regional sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Grundmassen zunächst einmal aus Milch und Sahne (außer der veganen Variante) sowie Zucker bestehen. Das Eis, das nicht auf die Hüften geht, müssen auch Valenta und Reif erst noch erfinden.

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