2015 wurden so viele Kinder geboren wie seit 15 Jahrennicht – doch noch mehr Menschen sind gestorben.

Regio Desk: Achim Wörner (wö)

Stuttgart - In Baden-Württembergs Kreißsälen ist es im vergangenen Jahr hoch her gegangen. Diesen Schluss lässt jedenfalls die am Freitag vom Statistischen Landesamt veröffentlichte Zahl an Geburten zu. Demnach sind erstmals seit 2011 im Land wieder mehr als 100 000 Babys auf die Welt gekommen, 100 269 ganz genau.

 

Bevölkerung schrumpft

Die gestiegene Zahl an Geburten erklären die Experten mit der in den vergangenen Jahren gestiegenen Zuwanderung. Dadurch seien deutlich mehr Frauen im gebärfähigen Alter hierhergekommen, sagt Werner Bracht-Schwarz vom Statistischen Landesamt. Zudem sorgten mittlerweile die Kinder der geburtenstarken Jahrgänge Anfang der 60er Jahre, die so genannten Babyboomer, selbst für Nachwuchs.

Eine demografische Trendwende lässt sich daraus aber nicht ableiten. Denn trotz allem sind fast 8000 Menschen mehr gestorben als geboren wurden. Sprich: Unter dem Strich schrumpft die Bevölkerung.

Die meisten Kreise sind im Minus

Damit spiegelt sich in Baden-Württemberg eine bundesweit zu beobachtende Entwicklung. Wie berichtet, hat es in ganz Deutschland im vergangenen Jahr so viele Geburten gegeben wie seit 15 Jahren nicht; rund 738 000 Kinder haben das Licht der Welt erblickt. Doch noch mehr Menschen mussten zu Grabe getragen werden: nämlich 925 000. Diese landesweit wie national ähnlich verlaufene Linie lässt sich bis hinunter auf die kommunale Ebene nachzeichnen – von Ausnahmen abgesehen. Im vergangenen Jahr gab es laut Behörde nur noch in acht der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg mehr Geburten als Todesfälle: vor allem in Stuttgart (plus 930). Beim Gros aber ist der Saldo negativ, auch in Kreisen der Region Stuttgart wie Esslingen (minus 12), Rems-Murr (minus 428) oder Göppingen (minus 472).

Daran ändert auch der momentane Ausnahmezustand in den Kreißsälen wenig.