Autofahrer sind verärgert, weil sie an einer Ampel in Steinenbronn regelmäßig im Stau stehen. Das Problem ließe sich für 2000 Euro beheben – wenn die Zuständigen nur da wären.

Steinenbronn - Wer morgens aus Steinenbronn mit dem Auto raus fährt und am Nachmittag nach Hause will, ist nicht allein. Denn auf der Landesstraße 1208 zwischen Steinenbronn und Echterdingen sind zu diesen Stoßzeiten so viele Autofahrer unterwegs, dass sie teils im Stau stehen oder nur im Schritttempo die Serpentinen passieren. Das sorgt für Unmut. Und darum will die Gemeinde die Blechkarawane schneller durch den Ort schleusen.

 

Am Dienstag konnten sich die Gemeinderäte im Technischen Ausschuss aber nicht auf eine Methode dazu einigen, weil Fragen unbeantwortet blieben. Das lag im Wesentlichen daran, dass Fachleute nicht in die Sitzung gekommen waren. „Der Mitarbeiter des Landratsamts hat familiäre Verpflichtungen und von der Firma für Verkehrssysteme hat niemand Zeit“, sagte Simon Römmich, der Ordnungsamtsleiter der Gemeinde Steinenbronn. Das Unternehmen könnte mit einem Programm die Ampelphase verändern. Räte wollten wissen, wie man die Lichter über Funk steuern könnte.

60 Sekunden soll die Lösung bringen

„Die entscheidenden Leute sitzen nicht am Tisch. Darum ist es sachgerecht, das Thema zu vertagen“, sagte Steinenbronns Bürgermeister Johann Singer. Die Räte hätten so lange über das Thema diskutiert, dass es nun nicht darauf ankomme, ob die Entscheidung in dieser oder der nächsten Sitzung fällt.

Zuvor hatte Römmich zwei Varianten vorgestellt, um den Verkehrsfluss zügiger zu gestalten. „Entweder harmonisieren wir beide Ampeln über die L1208 zu einer grünen Welle, oder wir verändern die Umlaufzeit der Ampeln.“ Damit ist die Zeit zwischen zwei Grünphasen für Fußgänger gemeint. Aktuell sind es 45 Sekunden. „Wir könnten die Umlaufzeit auf 60 Sekunden verlängern. Dann gäbe es mehr Zeit für Autofahrer und die Fußgänger müssten länger warten.“ Römmich sagt, dass dann sechs Autos mehr passieren könnten, bevor die Ampel für Fußgänger wieder grün zeigt.

Stefan Hauser (Grüne) hielt nicht viel von dem Vorschlag. „Ich bezweifele, dass das viel bringt und würde es lassen, wie es jetzt ist.“ Hendrikje Ruck (CDU) plädierte dafür, die Ampeln zu koppeln. „Sonst kommen bei der längeren Umlaufzeit von einer Viertelminute zwar mehr Autos durch. Die stehen dann aber womöglich an der nächsten Ampel.“ Roland Kißling (Freie Wähler) wollte wissen, ob es möglich sei, statt der Ampeln zwei Zebrastreifen einzurichten. Der Hauptamtsleiter Wolfgang Bohn hielt das für unrealistisch. „Uns wurde bereits abgelehnt, einen Zebrastreifen auf der Höhe Bildweg über die L1208 einzurichten.“ Otto Elsäßer (Freie Wähler), der von seinem Hof die Autoschlangen zwischen Waldenbuch und Steinenbronn sieht, sprach sich für die längere Ampelphase aus. „Wenn etwas 2000 Euro kostet, sollten wir es nicht lassen, sondern damit starten“, sagte er.