Eine verschwundene Ehefrau, eine Pilgerfahrt nach Lourdes ein düsteres Familiengeheimnis – der Privatdetektiv Ray Lowell ist in Stef Penneys neuem Roman mit allerhand Rätseln konfrontiert.

Stuttgart - Ray Lowell ist Privatdetektiv, wurde gerade von seiner Ehefrau verlassen und betreibt mit einem Partner ein kleines Büro in London. Sein Hauptjob ist es, untreue Ehepartner auszuspähen. Als er von einem gewissen Leon Wood den Auftrag erhält, das Schicksal der seit sechs Jahren verschwundenen Rose aufzuklären, nimmt er das ein wenig persönlicher als sonst. Rose war mit einem Rom verheiratet und soll ihren Mann und ihr Baby von einem Tag auf den anderen verlassen haben. Behauptet zumindest ihr Ehemann Ivo. Lowell, selbst Sohn eines Rom, macht sich daran die junge Frau aufzuspüren. Doch das ist nicht die eigentliche Geschichte.

 

Kapitel für Kapitel nähert sich die britische Autorin Stef Penney den dunklen Geheimnissen der Roma-Familie Janko, deren männliche Mitglieder seit Generationen an einer rätselhaften Krankheit leiden. Am Beispiel des jungen „JJ“, Ivos Neffen, beschreibt die 1969 in Edinburgh Geborene, in London Lebende einfühlsam die Konflikte zwischen der modernen Welt und familiären Traditionen. Diese Innensicht kontrastiert sie mit der aufreibenden Spurensuche des Privatdetektivs, der sich den Fall zu Herzen nimmt. Lowell verstrickt sich so sehr in den Fall, dass er selbst in Gefahr gerät – und sogar mit Vergiftungserscheinungen in der Klinik landet.

Stef Penney bietet zwei Ich-Erzähler auf, sie kontrastiert deren Erlebnisse. Erst ganz allmählich nähern sich die Personen und ihre Geschichte einander an – und das ist definitiv eine spannende Art, eine ziemlich unglaubliche Geschichte zu erzählen.

Stef Penney: „Was mit Rose geschah“. dtv, München 2013. 445 Seiten, 14,90 Euro. Auch als E-Book, 12,99 Euro.