Nach einem schweren Unfall im Mai außerhalb der Öffnungszeiten und einer längeren Schließung, bauen die Kinder nun neue Holzhäuschen auf ihrem Aktivspielplatz.

Steinenbronn - Der Aktivspielplatz (Aki) in Steinenbronn bekommt wieder ein Hüttendorf. Ein Holzhäuschen ist bereits fertig und aus dem Fenster schauen Kinder heraus. An diesem Nachmittag werkeln einige von ihnen an einer anderen Hütte. Diese entsteht neben der Einfahrt des Akis. „Es soll ein abgrenzbarer Bereich mit einem niedrigen Zaun werden, der den Kindern ‚Stop!’ signalisiert“, sagt Ingrid Brauner, die Vorsitzende des Fördervereins, der den Aki betreibt. So sollen sie verstehen, dass das Hüttendorf eine Art Baustelle ist, auf der Regeln gelten.

 

Schwerer Unfall auf dem Spielplatz

Über Monate mussten die Kinder in Steinenbronn ohne ein Hüttendorf auskommen. Zeitweise war der Aktivspielplatz ganz geschlossen. Denn im Mai war außerhalb der Aki-Öffnungszeiten eine Gruppe von Pfadfindern aus Tübingen auf dem Gelände zu Gast. Ihnen war von den einheimischen Pfadfindern verboten worden, das Hüttendorf zu betreten. Denn es sei für Jugendliche nicht ausgelegt und instabil. Jedoch hielten sich die Gäste nicht daran.

Als sie es betraten, gab eine hölzerne Brücke zwischen zwei Häuschen unter ihnen nach und die Jugendlichen fielen in die Tiefe. Bei diesem Unfall verletzten sich eine Zwölfjährige und ein 15-Jähriger schwer. Außerdem wurden ein weiterer 15-Jähriger und eine 16-Jährige beim Zusammenbruch der Brücke leicht verletzt. Danach schloss der Vorstand um Brauner den Aki zunächst. Nachdem die Polizei ermittelt hatte, riss Dieter Stäbler vom Aki mit Flüchtlingen das Hüttendorf komplett ab.

Neues Personal angestellt

„Der Unfall war schlimm. Aber nach dem Abriss haben wir nun auch die Möglichkeit, den Platz neu zu strukturieren“, sagt Brauner. Wo früher das Hüttendorf war, ist nun eine freie Fläche. „Wir müssen schauen, was wir dort machen. Nur dafür brauchen wir natürlich Geld“, sagt die Vorsitzende. Sie hat inzwischen drei pädagogische Kräfte eingestellt. Denn der frühere Vorstand hatte dem kompletten Personal gekündigt, weil er dieses nicht mehr bezahlen konnte. Damals gab es einen Konflikt zwischen dem damaligen Vorstand und der Verwaltung um Finanzen.

Christine Maier kennt den Aki bereits von einem Praktikum. Die 25-jährige Erzieherin arbeitet zu 35 Prozent dort und ansonsten in einem Kindergarten. An diesem Nachmittag bastelt sie mit Kindern und beaufsichtigt sie, als sie Eisschollen aus dem fast leeren Teich schlagen. Die 30-jährige Katrin Müller backt derweil mit Kindern. Sie hat bereits unter dem früheren Vorstand dort gearbeitet. „Die Kinder haben hier viele Möglichkeiten, zu spielen und die Natur zu erleben“, sagt sie. Die Dritte im Bunde ist Petra Ksoll-Bornhak, die an diesem Tag nicht auf dem Platz ist.