Zwar ist derzeit keine Saison für den lästigen Eichenprozessionsspinner, aber die Gemeinde Steinenbronn bereitet sich bereits auf den nächsten Sommer vor. Dafür hat sie einen guten Grund.

Steinenbronn - Im vergangenen Jahr hat es auf dem Gelände der Kindertagesstätte Goldäcker einen massiven Befall von Raupen des Eichenprozessionsspinners gegeben. Die Einrichtung musste deshalb im Sommer kurzfristig schließen, bis Schädlingsbekämpfer den Tierchen den Garaus gemacht hatten. Am Dienstag sprachen die Gemeinderäte im Verwaltungs- und Sozialausschuss noch einmal über das Thema. Denn im Dezember hat die Verwaltung die Rechnung über den Einsatz des Schädlingsbekämpfers in Höhe von knapp 3000 Euro bekommen. Weil dies den Ansatz von 650 Euro für Ungezieferbehandlung in Kindertageseinrichtungen übersteigt, mussten die Gemeinderäte die Ausgabe genehmigen. Da der Ausschuss länger nicht tagte, geschah dies, nachdem die Rechnung bezahlt wurde. Die Kommunalpolitiker genehmigten die Rechnung einstimmig.

 

Brennhaare haben es in sich

Der Eichenprozessionsspinner ist ein Falter. Dessen Raupen haben sogenannte Brennhaare, die sehr fein sind und leicht abbrechen. Sie können bei Menschen heftige Reaktionen auslösen können. Haben die Brennhaare Kontakt mit der Haut oder Schleimhäuten, kann es bei den Betroffenen zu Husten, tränenden Augen oder Pusteln kommen. In Einzelfällen ist ein allergischer Schock möglich.

Simon Römmich, der Leiter des Ordnungsamts, sprach über die Gefährlichkeit der Raupen: „Die Brennhaare können eine so heftige Reaktion auslösen, dass es zum Atemstillstand kommt.“ Er schätzte, dass auf dem Gelände der Kita Goldäcker Tausende Tiere gelebt haben. Zum Vergleich: In den Jahren von 2011 bis 2015 sind die Raupen des Falters nur einmal aufgetreten, und es seien wenige gewesen.

Ist öfters mit Massenbefall zu rechnen?

Römmich berichtete, wie die Schädlingsbekämpfer die Tiere entfernt hat: „Er hat sie mit einem Flüssigklebstoff besprüht, damit die Haare nicht mehr abbrechen. Dann hat er sie eingesaugt.“

Hendrikje Ruck (CDU) wollte wissen, ob öfter mit solch einem Massenbefall zu rechnen sei. „Das hängt auch mit dem Winter zusammen. Durch den Frost gibt es ideale Bedingungen dafür, dass nicht so viele von denen überleben“, antwortete Römmich. Die Gemeinde trifft nun Präventionsmaßnahmen auf Eichen an Kitas. „Der Schädlingsbekämpfer besprüht die Bäume mit einem Mittel, das die Tiere weiter ziehen lässt.“ So sollen die Raupen zumindest nicht mehr an Kitas auftreten.