Eine Gruppe von Bürgern will ein anders zugeschnittenes Neubaugebiet in der Gemeinde Steinenbronn. Deshalb haben sie knapp 400 Unterschriften gegen einen Beschluss des Gemeinderats gesammelt.

Steinenbronn - Es brodelt in Steinenbronn. Denn viele Bürger sind mit den Plänen der Gemeinderäte nicht einverstanden, das Wohngebiet Gubser II im Entwurf des künftigen Flächennutzungsplans vom Schneewittchenweg bis zum Ende des Weiler Wegs auszuweisen. Deshalb haben Dina Zwick, Sandra Sachse und 23 Mitstreiter am Donnerstag dem Steinenbronner Bürgermeister Johann Singer Zettel mit 379 Unterschriften überreicht. Die Unterzeichner sprechen sich gegen die Ende März im Rat beschlossene Variante aus.

 

Gemeinderat hat den Zuschnitt des Gebiets doch noch mal verändert

Zum Hintergrund: Steinenbronn und Waldenbuch stellen aktuell gemeinsam den Flächennutzungsplan (FNP) für das Jahr 2030 auf. Darin werden die Leitlinien der künftigen Entwicklung festgeschrieben. Zunächst hat die Gemeinde Steinenbronn im Vorentwurf des FNP vorgesehen, dass das Wohngebiet Gubser II in Nord-Süd-Ausdehnung vom Dornröschenweg bis zum Weiler Weg reicht. In der Sitzung im März beschlossen die Kommunalpolitiker dann jedoch im Entwurf, dass das Wohngebiet nun in West-Ost-Richtung vom Weiler Weg bis zum Schneewittchenweg reichen soll und auf den nördlichen Teil verzichtet werden soll. Allerdings ist der Beschluss laut des Kommunalamts des Kreises wegen Befangenheit eines Kommunalpolitikers ungültig und muss in der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 16. Mai, von 19.30 Uhr an wiederholt werden.

Dass etliche Steinenbronner diese Umlegung des Gebiets Gubser II nicht nachvollziehen können, wurde schon während der Bürgerfragestunde der vergangenen Gemeinderatssitzung deutlich. Und das zeigt auch, dass Dina Zwick, Sandra Sachse und ihre Mitstreiter 379 Unterschriften im Ort sammeln konnten.

Zwick sieht bei der vom Gemeinderat beschlossenen Gebietsvariante „für alle Bürger der Gemeinde erhebliche Nachteile“, sagte sie am Donnerstag. „Wir wollen die Gebietsvariante, die die Löwenkreuzung und die Tübinger Straße so wenig wie möglich zusätzlich belastet, die den Fahrzeugverkehr gleichmäßig verteilt und die Gemeinde und Bürger so wenig wie möglich durch Folgekosten der Erschließung belastet.“ Damit sprach Zwick das deutliche Gefälle vom Schneewittchenweg bis zum Weiler Weg an. Das bedeute, dass eine Pumpanlage für das Abwasser gebaut und regelmäßig gewartet werden muss.

Bürger sind nicht grundsätzlich dagegen

Außerdem bezieht sich die Kritik darauf, dass die vom Rat beschlossene Variante nur vom Weiler Weg und dem Schneewittchenweg erschlossen werden kann, nicht aber vom breiter angelegten Dornröschenweg.

Klar ist aber auch: Zwick und ihre Mitstreiter sind nicht gegen ein neues Wohngebiet, sondern gegen die von den Räten beschlossene Variante. Sie bat Singer und den Gemeinderat, „Ihren Beschluss zu Gubser II zu überprüfen“.

Singer kündigte an, den Räten die Unterschriften vorzulegen. Er selbst hat zu dem von Zwick favorisierten, auf 3,6 Hektar reduzierten und in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gubser II eine klare Meinung: „Ich halte die Variante für befürwortenswert.“