Der Verband Region Stuttgart möchte den Bundeswanderweg mit dem Naturerlebnispfad verbinden. Die Räte stimmen für eine andere Wegvariante.

Steinenbronn - Zwei Wanderwege gibt es um Steinenbronn, die bisher nicht miteinander verbunden sind. Das soll sich aber bald ändern. Der Verband Region Stuttgart möchte nämlich den Bundeswanderweg, der von Musberg durch das Siebenmühlental am Bahnhof Steinenbronn vorbei führt, mit dem Naturerlebnispfad Klingenbach verbinden. Die Frage, wie das am sichersten geht, ließ sich nicht einfach lösen.

 

Überbrückt werden muss die Strecke vom Bundeswanderweg bis zur Kreuzung von Vaihinger Straße und Schafgartenplatz in Steinenbronn. Die Mitarbeiter des Verbands hatten dafür den Rad- und Fußweg parallel zur Landesstraße 1208 ausgewählt.

Radler gefährden die Wanderer

Steinenbronns Ordnungsamtsleiter Simon Römmich hält davon allerdings nichts. Der Weg direkt neben der viel befahrenen Landstraße sei aus zwei Gründen zu gefährlich, sagte er jüngst im Gemeinderat. „Dort sind in jüngster Zeit heftige Unfälle in den Kurven passiert.“ Erst vor Kurzem war ein Motorradfahrer auf der Strecke verunglückt. Außerdem seien Wanderer durch zu Tal rasende Radler gefährdet.

Römmich suchte nach alternativen Strecken. Möglich wäre es, die L 1208 zu überqueren und dann durch den Wald und über die Hohewartstraße in den Ort zu gehen. Doch als günstig erschien dieser Weg nicht. „Es gibt keine Querungshilfe über die L 1208“, nannte Römmich das Ausschlusskriterium. Damit war dieser Weg vom Tisch. Anstatt an der L 1208 entlang zu gehen, sollen die Wanderer einen ganz anderen Weg nehmen. Der führt sie zunächst weiter im Siebenmühlental bis zur Schlösslesmühle und erst weit im Südosten über den Bildweg hoch zum Ort. Dort überqueren sie L 1208 und gehen über die Linden-, die Römer- und die Gartenstraße zum Naturerlebnispfad. Die Räte beschlossen, dass diese Wegvariante genommen und beschildert wird.

Schmaler Überweg am Bildweg

Der Naturerlebnispfad, den Informationstafeln über den Lebensraum säumen, führt zunächst am Klingenbach entlang und endet schließlich am Hochwasserrückhaltebecken Sulzbach.

Frank Schweizer bemängelte, dass der Überweg über die Landesstraße vom Bildweg aus sehr schmal ist. Er wollte von der Verwaltung wissen, ob sich daran baulich etwas ändern soll. Bürgermeister Johann Singer sprach zwar von einem „Schwachpunkt“, sagte aber, dass der Übergang erst später gemacht werden soll, wenn das Gewerbegebiet Maurer IV aufgesiedelt wird. Otto Elsäßer, der zweite stellvertretende Bürgermeister (Freie Wähler) wies darauf hin, dass er oft darauf hingewiesen hat, dass diese Stelle sicherer werden muss. „Es muss ja nicht erst etwas passieren.“

Ausschildern versus GPS

Der erste stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Miller (CDU) hielt die Ausschilderung des Verbindungswegs für überflüssig. „Das ist völlig egal. Die Wanderer haben doch GPS und finden ihren Weg.“