Auf dem Gelände des Aktivspielplatzes Steinenbronn betreten Pfadfinder aus Tübingen verbotenerweise das Hüttendorf. Beim Einsturz einer Holzbrücke verletzen sich zwei von ihnen schwer und drei leicht.

Steinenbronn - Am Sonntagmittag hat sich auf dem Gelände des Aktivspielplatzes Steinenbronn (Aki) ein schwerer Unfall ereignet. Eine Pfadfindergruppe aus Tübingen hatte das Grundstück vom einheimischen Pfadfinderbund Horizonte, das dieser gemeinsam mit dem Aki nutzt, über das Wochenende gemietet und dort auch übernachtet. Der Aki selbst hatte an dem Tag nicht für Steinenbronner Kinder geöffnet. Darum hatten dessen Betreuer auch keinen Dienst und der Unfall ist zwar auf dem Aki, aber unter Aufsicht der Tübinger Gruppeleiter geschehen.

 

Als die Pfadfinder aus der Universitätsstadt am Sonntag ein Gruppenfoto auf einer hölzernen Brücke des Hüttendorfs machen wollten, sei diese zusammengebrochen, teilte das zuständige Polizeipräsidium in Ludwigsburg mit. Dabei zogen sich eine Zwölfjährige und ein 15-Jähriger schwere Verletzungen zu. Außerdem wurden eine Elfjährige, ein 15-Jähriger und eine 16-Jährige beim Zusammenbruch der Brücke leicht verletzt. Die Verletzten wurden vor Ort versorgt und danach in Krankenhäuser gebracht. Weitere Pfadfinder der 15 Personen zählenden Gruppe hätten einen leichten Schock erlitten. Sie hätten aber nur ambulant behandelt werden müssen. Es seien vier Rettungswagen im Einsatz gewesen.

Die Steinenbronner Pfadfinder verbieten das Betreten des Hüttendorfes

Bastian Meyer, der Vorsitzende des Steinenbronner Pfadfinderbunds Horizonte, übergab den Tübingern am Freitag die Schlüssel, war aber am Sonntag nicht vor Ort. „Ich habe Ihnen klar gesagt, dass sie das Hüttendorf nicht betreten dürfen“, sagt Meyer. Dieses sei instabil und nicht für Jugendliche ausgelegt. „Dort dürfen nur Kinder bis zu zwölf Jahren drauf.“ Meyer vermutet, dass die hölzerne Brücke wegen Überbelastung eingestürzt ist. Die Steinenbronner Pfadfinder nutzten das Holzhüttendorf generell nicht. Das sei nur für die Aki-Kinder.

Eine Polizeisprecherin teilte auf Anfrage unserer Zeitung mit, dass der Polizeiposten Waldenbuch die Ermittlungen übernommen hat. Ob die Verletzten noch im Krankenhaus seien, wisse sie nicht. Sie gibt aber teilweise Entwarnung: „Es hat keiner schwerste Verletzungen erlitten.“ Nach Abschluss der polizeilichen Arbeit werde die Akte der Staatsanwaltschaft übergeben. „Das ist der ganz normale Weg, wenn Menschen verletzt wurden.“

Das Hüttendorf könnte bald umziehen

Die neue Vorsitzende des Aki-Fördervereins, Ingrid Brauner, sagt, dass die Kinder den Spielplatz so lange nicht nutzen dürfen, wie die Ermittlungen dauern. Auch wenn der Unfall nicht unter Aki-Regie geschehen sei, plant sie eine Neuerung auf dem Platz: „Es wäre besser, wenn das Hüttendorf separat auf der Erweiterungsfläche des Aki wäre. Das habe ich der Gemeinde schon in der vergangenen Woche geschrieben.“ Das habe den Vorteil, dass die Hütten nicht von jedem betreten werden könnten. „Es sollten dann nur Kinder mit Helm darauf gehen, die eingewiesen wurden.“

Bürgermeister Johann Singer bestätigt den Eingang des Schreibens von Brauner und verspricht, dass der Gemeinderat am 10. Mai über Umzugspläne des Hüttendorfes auf die Erweiterungsfläche berät.

Die Tübinger Pfadfinder waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.