Nach Angaben der Bahn verursacht der Fund mehrerer Sandsteinplatten auf der Stuttgart-21-Baustelle keine Verzögerungen. „Die Bauarbeiten gehen vollumfänglich weiter“, sagte der Projektsprecher Wolfgang Dietrich am Freitag.

Stuttgart - Bürgerproteste, seltene Juchtenkäfer und jetzt ein historisches Bauwerk - die Planer von Stuttgart müssen auf Widrigkeiten aller Art gefasst sein. An der Baustelle des gerade begonnenen Tiefbahnhofs sind alte Steinplatten gefunden worden, deren archäologische Bedeutung noch unklar ist. Dennoch werden die Arbeiten an Stuttgart 21 planmäßig fortgesetzt, versicherte Projektsprecher Wolfgang Dietrich am Freitag in Stuttgart. „Die Bauarbeiten gehen vollumfänglich weiter“, sagte er. An der Fundstelle stehen derzeit keine Baggerarbeiten für S 21 an.

 

Am Dienstag hatte die Bauherrin Bahn den offiziellen Startschuss für die 900 Meter lange Baugrube gegeben. Nach Dietrichs Worten begleitetet das Landesdenkmalamt in Abstimmung mit der Bauherrin Bahn die Bauarbeiten für das Milliardenvorhaben.

Bei einer gemeinsamen Sondierung der Universität Hohenheim und den Denkmalpflegern waren die Experten in 2,5 Meter Tiefe auf die Steinplatten mit parallelen Rinnen gestoßen. Eine Platte ist zudem mit einem Steinmetzzeichen markiert. Die Steinplatten könnten aus dem 18. Jahrhundert stammen. Nun müsse weiter gegegraben und untersucht werden, um die Bedeutung des Bauwerks zu ermitteln, teilte das für Denkmalpflege zuständige Regierungspräsidium Stuttgart mit.

Nach weiteren Angaben des Kommunikationsbüros für Stuttgart 21 war bereits 2012 im Mittleren Schlossgarten in Stuttgart ein gemeißelter Sandsteinkopf gefunden, der als Bauplastik eine Gebäudefassade verziert haben könnte. An der Neubaustrecke waren Überreste einer kleinen römischen Ziegelei entdeckt worden.