Nach SWR-Angaben will die EnBW durch Stellenabbau rund 200 Millionen Euro einsparen.

Karlsruhe - Die Stellenkürzungen beim Energieversorger EnBW sollen dem verlustgebeutelten Konzern nach Angaben des Südwestrundfunks Einsparungen in Höhe von rund 200 Millionen Euro bringen. Damit würde ein Löwenanteil der vom Karlsruher Unternehmen angekündigten zusätzlichen 300-Millionen-Einsparungen mit Stellenabbau erreicht.

 

Der Sender beruft sich auf Angaben von EnBW-Personalvorstand Bernhard Beck, die der Konzern am Mittwoch nicht bestätigen wollte. Kündigungen solle es aber möglichst nicht geben, sagte ein Sprecher. Legt man einen durchschnittlichen Personalaufwand von rund 80.000 Euro im Jahr und pro Mitarbeiter zugrunde, würden so bis 2013 rund 2500 Stellen wegfallen.

"Stimmung angespannt, verhalten und nicht sehr inspirativ"

Mit der Arbeitnehmerseite sei darüber noch nicht gesprochen worden, sagte Gewerkschaftssekretär Bodo Moray, der für die Arbeitnehmerseite im EnBW-Aufsichtsrat sitzt. Die Stimmung in der Belegschaft sei „angespannt, verhalten und nicht sehr inspirativ“. Man werde nicht zulassen, dass wie unter Ex-EnBW-Chef Utz Claassen „mit einem Eisenbesen“ durchs Unternehmen gefegt werden. Zuletzt waren im Unternehmen 2004 unter Claassens Ägide massiv Stellen abgebaut worden. Auch damals habe es aber keine Entlassungen gegeben, betonte der Sprecher.

Moray appellierte indirekt an die Hauptanteilseigner OEW und das Land, eine Kapitalerhöhung in Angriff zu nehmen. „Wenn die Eigentümer keinen Wert auf notwendige Zukunftsinvestitionen legen, sehen wir nicht ein, warum Arbeitnehmer einen Beitrag leisten sollen“, sagte er. Die neusten Zahlen - das Unternehmen hatte im ersten Halbjahr 2011 einen Verlust von rund 600 Millionen Euro gemacht - seien zwar dramatisch. Das Jahr 2010 sei aber das beste gewesen seit Bestehen des Konzerns.

Effizienz soll gesteigert werden

EnBW hatte bereits Anfang der Woche mitgeteilt, über Stellenabbau nachzudenken. Das Unternehmen will bis 2013 rund 600 Millionen einsparen, 300 Millionen mehr, als ursprünglich geplant. Dafür sollen unter anderem Kosten gesenkt und die Effizienz des Unternehmens gesteigert werden.