Die deutsche Steve-Jobs-Biografie steht seit Wochen auf der Bestsellerliste. Doch es haben sich viele "false friends", Übersetzungsfehler, in den Text eingeschlichen.

Leben: Ricarda Stiller (rst)

Stuttgart - Derzeit ist ja viel von Silikon die Rede. Leider. Vor allem aber in einem ganz anderen Zusammenhang. Der verstorbene Apple-Chef Steve Jobs hat weder etwas mit minderwertigem Industriesilikon noch mit dessen Verwendung in Brustimplantaten zu tun. Wieso Silikon? Ein Fehler, der Übersetzern nicht passieren dürfte. Auf die "falschen Freunde", nämlich das englische silicon und das deutsche Silikon, werde man im Übersetzungsstudium schon früh hingewiesen, so die Presseerklärung des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer.

 

Anlass für die Mitteilung der Übersetzer ist die vor Fehlern nur so strotzende deutsche Ausgabe der Biografie über Steve Jobs, die seit Wochen auf den Bestsellerlisten steht. Da wird nicht nur Silikon statt Silizium "in Gold verwandelt", darin wird auch aus einem vermutlich harmlosen Jungenstreich mit einem Knallkörper "Sprengstoff". Und eben jener Knallkörper ließ die Lehrerin von Jobs ganz bestimmt heftig zusammenzucken. "We gave her a nervous twitch" heißt es im Original. Die Übersetzung lautet: "Das hat sie wirklich fertig gemacht." Uns macht fertig, dass eine so viel gelesene Biografie in größter Eile so dermaßen schlampig von insgesamt sechs Übersetzern zusammengemurkst wurde. Schade für Steve.