Es lohnt sich, die eigene Stimme zu trainieren. Schließlich ist sie ein echter Sympathieträger.

„80 Prozent der Persönlichkeitswerte werden durch die Stimme beeinflusst”, sagt die Stuttgarter Sprech- und Stimmtrainerin Ulrike Semmelrock. Die Stimme vermittelt Souveränität, zeigt aber auch Aufregung und Unsicherheit. „Gerade eine hohe nasale Stimme wirkt wenig kompetent, eine tiefere dagegen souveräner.” Deshalb hat nicht nur der Inhalt des Gesagten, sondern auch, wie es gesagt wird, Einfluss auf den Erfolg im Job. „Wer beruflich weiterkommen will, sollte also nicht nur auf fachliches Knowhow setzen, sondern auch überfachliche Eigenschaften stärken und zum Beispiel seine Stimme trainieren.”

Auch Bewerbungs- und Karrierecoach Sonja Kämpfer weiß um die Wirkung des Sprechens: „Zwar wird niemand nur deshalb eingestellt, weil er eine feste Stimme hat oder gut und verständlich spricht. Aber es kommt vor, dass jemand trotz fachlicher Qualität negativ aufstößt, weil er sehr verworren spricht und unsicher wirkt.” Im Falle eines Bewerbungsgespräches ist es dann für den Personaler sehr schwer herauszufinden, ob die Person trotz fehlender Souveränität zum Unternehmen passt oder nicht. Auch bei Präsentationen und dem Reden vor Gruppen erweist sich die Art des Sprechens oft als Hemmschuh, wenn zum Beispiel die Zuhörer Schwierigkeiten haben, dem Vortragenden zu folgen.