Zu einem tragischen Todesfall in einer S-Bahn der Linie S1 ist es am Donnerstagmorgen am Tiefbahnsteig Hauptbahnhof gekommen. Die S-Bahn konnte ihre Fahrt über eineinhalb Stunden nicht fortsetzen. Es kam zu erheblichen Verspätungen im gesamten Netz. Der VVS wehrt sich gegen Vorwürfe.

Zu einem tragischen Todesfall in einer S-Bahn der Linie S1 ist es am Donnerstagmorgen am Tiefbahnsteig Hauptbahnhof gekommen. Die S-Bahn konnte ihre Fahrt über eineinhalb Stunden nicht fortsetzen. Es kam zu erheblichen Verspätungen im gesamten Netz. Der VVS wehrt sich gegen Vorwürfe.

 

Stuttgart - Am frühen Donnerstagmorgen ist es im S-Bahn-Verkehr in Stuttgart zu erheblichen Störungen gekommen. Betroffen waren alle Linien. Auslöser war ein tragischer Unglücksfall in einer Linie der S1, wodurch die Haltestelle Hauptbahnhof tief über eine Stunde nicht passierbar war. Am Nachmittag hat der VVS auf Vorwürfe reagiert, er habe die Fahrgäste zu spät über die Störung informiert.

Laut einem Sprecher der Deutschen Bahn war gegen 7.20 Uhr ein 80-Jähriger in der S1 am Hauptbahnhof zusammengebrochen. Ein Artz in der S-Bahn sowie ein herbeigerufener Notarzt versorgten den Mann direkt in der S-Bahn, wodurch diese die Haltestelle nicht verlassen konnte. Trotz Reanimationsversuchen verstarb der 80-Jährige kurz vor 9 Uhr in der S-Bahn.

Durch das tragische Unglück kam es zu gravierenden Verspätungen im gesamten S-Bahn-Netz. Die S1 und die S2 wurden laut dem Bahnsprecher über den Westbahnhof umgeleitet. Die S3 verkehrte nur bis Bad Cannstatt. Die Linie S4 endete in Kornwestheim, die S5 fuhr oberirdisch über den Stuttgarter Hauptbahnhof. Die S6 und die S60 fuhren bis Feuerbach.

SSB setzt Extra-Bahn ein

In Feuerbach stieg ein Großteil der S-Bahn-Fahrgäste auf die Stadtbahnlinie der U6 um, wodurch die Bahnen teilweise überfüllt waren. Auch in den Bahnen der U1 ab Wilhelmsplatz in Bad Cannstatt drängten sich die Fahrgäste. Auf beiden Strecken setzte die SSB laut einer Sprecherin jeweils einen Extra-Zug ein.

Nach dem Notarzteinsatz kam es im S-Bahn-Fahrplan auf einzelnen Linien zu Verspätungen von 15 bis 20 Minuten.

VVS reagiert auf Vorwürfe des VCD

Am Nachmittag hat sich der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) in einer Stellungnahme gegen Vorwürfe des Verkehrsclub Deutschland (VCD) gewehrt, er hätte die Berufspendler zu spät über die Störung im gesamten S-Bahn-Netz informiert. Der VCD hatte über ein "Informationschaos bei S-Bahn-Tunnelsperrung" geklagt.

Man habe zeitnah über die VVS-Homepage und den Benachrichtigungsservice, der eine Registrierung erfordert, reagiert, kontert der VVS. In der Mitteilung des Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart heißt es: "Um 7.21 Uhr wurde die Erstmeldung verfasst. Um 7.38 Uhr hat der VVS eine Ergänzungsmeldung geliefert, die um 8.35 Uhr nochmals mit Informationen zum Störfallkonzept aktualisiert wurde. Um 9.15 Uhr gab der VVS bekannt, dass die Störung behoben sei – diese Meldung blieb bis 9.45 Uhr offen."