Die Trommelshow „Stomp“ kommt nach Stuttgart. Steve McNicholas hat die Show vor 20 Jahren miterfunden und führt beim Percussionsspektakel Regie. „Stomp“ läuft achtmal in einer Woche hintereinander in der Stuttgarter Liederhalle.

Stuttgart -
Herr McNicholas, als Sie die Trommelshow „Stomp“ vor zwanzig Jahren ins Leben gerufen hatten – dachten Sie da, dass sie so lange existieren würde?
Nein, ehrlich gesagt, dachten wir, dass sie drei oder vier Jahre laufen würde. Anfangs dachten wir sogar, dass „Stomp“ ein kleineres Publikum haben würde, als alles, was wir zuvor gemacht hatten, einfach, weil es keinen Dialog gibt, keine Melodie, keine Comedy. Am Anfang haben wir selbst gar nicht wahrgenommen, dass wir etwas mit einer universellen Sprache geschaffen hatten. Diese Allgemeingültigkeit ist das Geheimnis der Show.
„Stomp“ läuft diese Woche achtmal hintereinander in der Stuttgarter Liederhalle. Weshalb sollten Leute, die die Show schon gesehen haben, erneut kommen?
Manche Leute sagen: „Ich habe diesmal Dinge gesehen, die ich das erste Mal nicht gesehen hatte.“ Andere Menschen kommen jetzt mit ihren Kindern. Die andere Sache ist: die Show ändert sich dauernd, wir halten sie weiterhin für ein unvollendetes Kunstwerk. Und wenn wir neue Performer in die Show einbauen, klonen wir ja nicht ausgeschiedene Performer, sondern wir wollen, dass jeder Künstler einen Teil von sich selbst einbringt. Konkret: es wird wieder Rhythmus von Besen und von Mülleimern geben, aber wir haben diesmal auch klingende Einkaufswagen.
Sie haben neulich erklärt, dass „Stomp“ mittlerweile ein „Konzept“ sei, „das weit mehr ist als nur eine Show“. Was meinen Sie damit?
Das bedeutet, dass, wenn wir außerhalb von „Stomp“ einen Film machen, das auch ein Teil unseres „Stomp“-Konzeptes ist. Es gibt da ein paar feste klare Regeln, wie man mit speziellen Dingen Musik macht. Bei „Stomp“ dürfen wir ja keine Instrumente erfinden, sondern die Rhythmen kommen von Objekten, die die Leute als Dinge des Alltags erkennen.
Was bedeutet Ihnen persönlich Rhythmus?
Rhythmus ist die grundlegende Tatsache des Herzschlags. Wenn man ein Kind ist und ganz alleine sein Herz schlagen hört, dann hört man schon einen Rhythmus. Später, wenn sie erwachsen sind, wollen die Leute den Herzschlag der Welt hören. wer