Der CDU-Nachwuchs in Stadt und Region sieht sich durch die Ergebnisse der Bürgerumfrage des Statischen Amts bestätigt. Anwohner von Zazenhausen hingen sind besorgt und appellieren, die Pläne für einen Nordostring so schnell wie möglich wieder zu beerdigen.

Stuttgart - Wegen der hohen Zustimmungswerte für den Nordostring bei der Bürgerumfrage des Statistischen Amts der Stadt Stuttgart sieht der Kreisverband Stuttgart der Jungen Union Verkehrsminister Winfried Hermann in der Pflicht: Der Grüne dürfe „die Umsetzung des Projekts nun nicht mehr verzögern. Der Nordostring kann nicht länger warten“, erklärt Maximilian Mörseburg, Vorsitzender des CDU-Nachwuchses in der Stadt. Der Chef der Regions-JU, Thrasivoulos Malliaras, erinnert daran, dass die Union das bereits zu den Akten gelegte Projekt 2016 wieder im Bundesverkehrswegeplan verankert habe. Dort rangiert die Verbindung zwischen B14 und B27 allerdings unter „Weiterer Bedarf“. Eine baldige Verwirklichung ist unwahrscheinlich.

 

Befürchtungen in Zazenhausen

Die Umfrage wurde im Stadtteil Zazenhausen „äußerst besorgt“ zur Kenntnis genommen, sagt Reinhold Weible, Vorsitzender des Bürgervereins. Die Straße zerschneide „wichtige Luftaustauschgebiete, die auch im Norden Stuttgarts und damit auch in Zazenhausen für gute Luft sorgen“, teilt der Verein mit. Das Vorhaben verbessere nicht die Verkehrssituation in Stuttgart, sondern sei Teil einer „Straße für den Fern- und Schwerlastverkehr aus dem Rheintal bis nach Augsburg“. Sie könnte weitere Begehrlichkeiten wecken: „Erfahrungsgemäß ziehen solche Straßenbauwerke weitere Baumaßnahmen nach sich, das heißt dass über kurz oder lang die verbleibenden Flächen auch noch zugebaut werden“. Der Verein appelliert, das Vorhaben „schnellstmöglich wieder zu begraben.“

Projekt schon seit langem in der Diskussion

Der Nordostring wurde jahrzehntelang diskutiert. Das Statistische Amt der Stadt, das bei der Bürgerumfrage alle zwei Jahre auch die Haltung zu diversen Projekten erhebt, fragte dieses Jahr erstmals nach dem Nordostring. Auf einer Skala von 0 bis 100 bekam er 69 Punkte. Besser platzieren sich nur der Umbau des Wilhelmspalais zum Stadtmuseum, der Ausbau des Stadtbahnnetzes und das Projekt Stadt am Fluss.