Der Verkehr soll entzerrt werden: Der Gemeinderat hat den Umbau des nördlichen Ortseingangs von Echterdingen beschlossen. Bereits im Herbst soll es losgehen. Ein Problem bleibt aber weiterhin ungelöst.

Echterdingen - Die Verkehrsbelastung im Echterdinger Norden ist vor allem durch den Pendler- und Durchgangsverkehr sehr hoch, die Grenze der Leistungsfähigkeit ist bereits heute erreicht und in den Spitzenstunden weit überschritten. So steht es nicht nur in der Vorlage, die die Stadtverwaltung am Dienstag dem Gemeinderat präsentierte. Das weiß auch jeder Autofahrer, der sich im Feierabendverkehr durch den Ort quälen muss. Und natürlich auch Baubürgermeisterin Eva Noller, die die Situation im Technischen Ausschuss als „katastrophal“ bezeichnet hatte (wir berichteten).

 

Im Januar waren dem Ausschuss vom Büro Brenner Bernard Ingenieure die Ideen vorgestellt worden, mit denen sich die Verkehrssituation im Echterdinger Norden hoffentlich verbessert. Der Bebauungsplan sieht eine direkte Anbindung der Dieselstraße – die im Moment noch eine Sackgasse ist – an die Hauptstraße vor. Der Verkehr soll mit Ampeln geregelt werden und Linksabbiegerverkehr auf zwei Fahrspuren in Richtung Stuttgart möglich sein. Die Hauptstraße wird ab der Ulmer Straße stadtauswärts auf zwei Spuren erweitert werden.

Räte befürchten einen Unfallschwerpunkt

Eine Schleife soll in Richtung B 27 fahrenden Kraftfahrzeugen ermöglichen, wieder in Richtung Echterdinger Zentrum zurückzukehren, bevor sie auf die Schnellstraße kommen. Das hat insofern eine Bedeutung, als man von der Ulmer Straße nicht nach links auf die Hauptstraße abbiegen kann. Wer ins Echterdinger Zentrum will, muss an dieser Stelle nach rechts fahren und dann über zwei Fahrspuren hinweg auf die ganz links liegende Spur wechseln, die in die Schleife führt. Mitglieder hatten das bei der damaligen Sitzung des Technischen Ausschusses kritisiert, sie befürchten einen Unfallschwerpunkt.

Auch für Fußgänger soll die Situation verbessert werden. Bisher gibt es für sie keine Möglichkeit, die Hauptstraße auf Höhe Dieselstraße sicher zu queren, um beispielsweise im gegenüberliegenden Markt einkaufen zu können. Die Planungen sehen nun an dieser Stelle eine Fußgängerampel sowie eine Verkehrsinsel vor. Die Verkehrsplaner erhoffen sich durch die Ampel an der Dieselstraße eine deutliche Entlastung am Lavendelkreisel (Nikolaus-Otto-Straße). Autofahrer müssen zurzeit an dieser Stelle während des Berufsverkehrs mit einem Rückstau von mehreren Hundert Metern rechnen. Sollten allerdings die Prognosen der Fachleute eintreffen und bis 2030 der Verkehr weiter zunehmen, dann würde jedoch die Situation in 13 Jahren nach Worten Nollers im schlimmsten Fall der heutigen entsprechen. Trotz Umbau.

Ohne Diskussion mehrheitlich beschlossen

Nachdem schon der Technische Ausschuss zugestimmt hatte, wurde der Plan am Dienstag auch vom Gemeinderat ohne Diskussion bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen verabschiedet.

Die Planunterlagen werden vom 18. April bis zum 19. Mai im Ersten Stock des Echterdinger Rathauses ausgelegt. Für den Ausbau der Dieselstraße sind im Haushalt der Kommune 300 000 Euro vorgesehen, für den Umbau der Hauptstraße im Planbereich 800 000 Euro. Mit den Bauarbeiten auf der Dieselstraße – aber noch nicht mit der Anbindung an die Hauptstraße – soll noch im Herbst dieses Jahres begonnen werden. 2018 könnte dann mit dem Umbau der Hauptstraße starten.